Links zu meinen Seiten, einschließlich Homepage

Mittwoch, 28. April 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Palliative Begleitung: Abschied nehmen - Pat Langdon



Ich habe gar nicht überlegen müssen, als mich Pat Landon fragte, ob ich ihren Ratgeber zur palliativen Begleitung lesen und rezensieren möchte und zugesagt. Denn ab unserer Geburt gehört der Tod auch zu unserem Leben und doch verdrängen wir das oft, haben Scheu darüber zu reden und uns damit auseinanderzusetzen.

Dieser kleine Ratgeber ist ein einfühlsamer Wegweiser für Angehörige und Betroffene gleichermaßen. Feinfühlig und kompetent führt die Autorin die Leserschaft an das Thema heran, gibt wertvolle Hinweise und Ratschläge zur Pflege im eigenen Hausstand, zur Patientenverfügung, zur Palliativbetreuung und zur finalen Phase des Sterbens, des Hinübergleitens. Pat Landon betrachtet das Thema Sterben aus Sicht Betroffener und Angehöriger und lässt in ihrem Büchlein sogar Platz für eigene Notizen. Sie nimmt ihre Leserschaft auf sehr taktvolle Art und Weise an die Hand, lässt sie nicht allein mit diesem Thema. Ich habe mich während des Lesens gut aufgehoben gefühlt. Danke dafür an die Autorin und Chapeau, für den Mut, dieses Thema so sensibel geschrieben auf den Buchmarkt zu bringen.

Ich empfehle diesen kleinen Ratgeber der Leserschaft sehr gerne weiter.

Heidelinde Penndorf

(April 2021)




Samstag, 24. April 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Wenn Liebe mordet: Thriller (Brandenburg-Krimis 7) - Fiona Limar



Wenn Liebe mordet, wie in diesem Thriller, war es keine Liebe. Der psychische Auslöser im Buch liegt in der Vergangenheit – Verlustängste, Liebessehnsucht, wenig Selbstliebe, das Klammern an die Vergangenheit, das Gefühl nicht genügt zu haben, ausgenutzt worden zu sein, auch dass diese kriminelle Person Aufopferung mit Liebe gleichgesetzt – all diese Gedanken verstricken sich zu einem wirren Knäuel im Kopf, sorgen dort für negative Energie, bis hin zum Hass, bis hin zur Tat.

Nur gemordet werden in Stellvertretung andere – weil sie es angeblich verdient haben zu sterben, weil ihre Charaktere denen derer ähneln, die die Täterperson damit treffen will – glückliche Frauen, glückliche Familien, glückliche Partner.

Fiona Limar ist es gelungen durchweg eine subtile Spannung aufrechtzuerhalten und einen Tätercharakter zu erschaffen, dessen Identität erst im letzten Drittel des Thrillers, nach und nach an die Oberfläche gelangt und offenbart wird. Der Fall birgt viele Überraschungsmomente, ist psychologisch sehr dicht gearbeitet, führt die Leserschaft zu einigen zwischenmenschlichen Wahrheiten und das sympathische Ermittlungsteam und somit auch die Leserschaft, oft auf Irrwege.

Die Auflösung des Ganzen habe ich so nicht erwartet und endet für Marie Liebig in einer persönlichen Katastrophe, die sie psychisch erst einmal aufarbeiten muss und die mich tief berührt hat. Das ganze Ermittlungsteam befand sich zwischenmenschlich in einer stressigen, psychisch sehr extremen verstärkenden Ausnahmesituation.

Die Handlung überzeugt mit einem lebendigen interessanten Plot, gut gezeichneten Charakteren und einem stetig ansteigenden Spannungsbogen – beste Unterhaltung, so wie man es von der Autorin durchweg gewohnt ist. Ich empfehle das Buch der Leserschaft sehr gerne weiter.

Heidelinde Penndorf

(April 2021)






Montag, 19. April 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Kalte Klippen - Kanada-Krimi - Bernadette Calonego



Mit einem sehr lebendigen, atemberaubend, spannenden und fiktiven Plot führt die Autorin die Leserschaft durch die Handlung. Das Sündenbockthema – immer aktuell, zeigt es doch auch in diesem Krimi, dass eine Menschengemeinschaft, welche die Wahrheit und Ursachen bestimmter Ereignisse nicht akzeptieren will, sich einen Sündenbock aussucht. Der war es, der ist schuld! Er wird für alles verantwortlich gemacht und gemieden, sein Leumund ist ab diesem Zeitpunkt mies. Schlimm und unverantwortlich, wenn es dann die ganze Familie betrifft, einschließlich derer, deren Selbst nicht stabil ist – Kinder zum Beispiel.

Doch damit nicht genug. Bernadette Calonego führt uns in die Abgründe des menschlichen Denkens und Handelns, zeigt auf wie Mobbing schon unter Kindern ausarten kann, wie eine Mädchen-Clique verbunden, durch ein schwerwiegendes Geheimnis, negativ austickt. Wir begegnen narzisstischen Persönlichkeiten, Menschen, die in ihren Charakteren instabil sind und explodieren. Die Leserinnen und Leser werden Zeugen von gemeiner Erpressung, Selbstüberschätzung, auch wie wichtige Informationen zurückgehalten werden und eine Kindstötung aus irrelevanten Gründen geplant und brutal ausgeführt wird. Die Leserschaft erlebt auch hautnah, wie eine Eisbergbesteigung und dessen tödliches Ende, eine Lawine von Beweisen und Erkenntnissen lostritt, die zur Auflösung der miteinander verbundenen Fälle führen.

Es ist der zweite Krimi der Autorin in welchem die Polizeidetektivin Calista Gates ermittelt. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, intelligent, hartnäckig und mit feinem Ermittlungsgespür ausgestattet, doch immer noch physisch und psychisch durch das, auf sie ausgeübte Attentat gezeichnet. Subtil lässt uns die Autorin spüren, dass über Calista Gates immer noch ein dunkles mysteriöses Damoklesschwert schwebt,

Mit St. Anthony, einer kleinen Gemeinde, im Norden der Great Northern Peninsula von Neufundland, bietet Bernadette Calonego der Leserschaft ein sehr interessantes Setting, mit typischer Flora und Fauna und den regional charakteristischen Einzelheiten. Der Schreibstil der Autorin ist überaus lebendig und bildhaft. Interessant ist, dass der Krimi einmal aus der ICH – Perspektive der Ermittlerin und einmal aus der Sicht eines auktorialen Erzählers geschrieben ist. So haben wir zwei verschiedene Einblicke in das ganze Geschehen.

Die Protagonisten und Antagonisten sind vielschichtig und charakterlich expressiv gut gezeichnet. Welche Schlüsselrolle der Roman ›Herr der Fliegen‹ von William Golding in der Handlung spielt, finden Sie am besten selbst heraus. Lesen Sie diesen Kanada-Krimi der Autorin Bernadette Calonego. Ich empfehle das Buch den Leserinnen und Lesern gerne weiter. Die Handlung ist eine geniale Mischung aus Hochspannung, Thrillelementen, psychologischer Dichte und interessanter Lebendigkeit.

Heidelinde Penndorf

(April 2021)










Freitag, 9. April 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Rakumania: Im Zauber der Scrutarier - Uta Wunsch



Als ich das Buch aus dem Postumschlag enthüllte, hielt ich ein kleines Kunstwerk in den Händen – eines der wenigen Ausgaben in Hardcover und zauberschön in 3 D-Optik bedruckt und mit passender Titelschrift – da ist einfach alles stimmig. Genauso das Buchinnere – liebevoll und märchenhaft gestaltet – passend zur Geschichte, die Uta Wunsch, alias Aurelia Siebenstaub, der kleinen und großen Leserschaft erzählt.

Das Märchen, meist in Versform niedergeschrieben, berichtet von den kleinen, wuscheligen Geschöpfen, die in jedem Haushalt wohnen, Spülmaschinen ablehnen, Porzellangeschirr lieben und es mit Shabby-Chic verzieren. Die Geschichte ist bezaubernd und gleichermaßen für Alt und Jung, ein wundervolles, vergnügliches Leseerlebnis. Derzeit gibt es das Märchen im Handel leider nur im Kindle-Format. Doch wenn Sie sich etwas Gutes tun wollen, dann schauen Sie auf die Website der Autorin und erwerben dort das wundervolle Hardcover-Buch.

Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

Heidelinde Penndorf

(April 2021)









Donnerstag, 8. April 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Lyrik mal Pi - Christine Keller



Dieser kleine Lyrikband erstaunt. Bringt doch die Autorin Archimedes Konstante, die Kreiszahl Pi, in direkten Zusammenhang zu ihren Gedichten. Forscher sagen, dass ›Pi‹ nach dem Komma unendlich und die Zahlen zufällig verteilt seien. Theoretisch wäre jeder einzelne Buchstabe und jeder Text in ›Pi‹ nach der Kommastelle enthalten, da jeder Buchstabe mit Zahlen kodiert werden kann. Außerdem ist der Kreis auch ein Schutzsymbol, so die Autorin, und sein Zentrum stabil. Ihre Lyrik-Protagonistin die ›Prinzessin‹ ist das schöpferische Kreiszentrum und zeigt vielerlei Gesichter, Gefühle, Emotionen und das unterschiedliche TUN und WIRKEN von uns Menschen.

Die Autorin spiegelt unser Leben durch Pi-Prinzessinnen-Augen, geht auf diverse Alltagserlebnisse ein, schildert unseren Zwiespalt zur Natur, die wir lieben und doch uns schwertun mit deren Schutz, zeigt auf welch seelische Blessuren wir aus der Kindheit mit- und übernehmen, schildert auch unsere Wegwerf-Konsumgesellschaft – immer besser, immer schneller, immer weiter – und wie wir uns oft im Kreise unseres Denkens verlieren, ohne zu handeln und zu verändern. Ich gestehe, dass ich das Büchlein mehrmals gelesen habe, um die Wichtigkeit in Gänze zu sehen. Bemerkenswert, was Christine Keller in diese Prinzessinnenleichtigkeit alles hineingepackt hat.

Ich empfehle diesen Lyrikband sehr gerne weiter.

Heidelinde Penndorf

(April 2021)








Donnerstag, 1. April 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: blüten auf totholz - inge jung



Beim Lesen und Verstehen dieses Lyrikbands hielten sich bei mir oft Faszination und dissonatische Spannung die Waage. Die Worte der Autorin führen in die Vieldeutigkeit des Verstehens und auch in deren Dunkelheit und in das Abstrakte. Um hinter und zwischen die Worte zu schauen, ist es mit einmal lesen nicht getan. Da muss die Leserschaft sich Zeit nehmen, um das kleine Büchlein ein zweites und wahrscheinlich auch ein drittes Mal zu lesen

Inge Jung versteht es mit Worten zu spielen, sie zu Metaphern und Gleichnissen zu verbinden und die Leserschaft ins Rätselhafte und Abstrakte der modernen Lyrik zu führen. Die Sprache der Autorin ist filigran und von einer dunklen negativen Grundstimmung geprägt. Positives verbindet sie oft mit negativer Stimmung. Nur kurze, prägnante Hoffnungsschimmer leuchten in ihren Gedichten. Die Lyrik der Autorin beschreibt Lebenswege, verstaubte Kindheitserinnerungen, Hoffnungsträume die zerplatzen, die Vergänglichkeit des Lebens, der Liebe und des zwischenmenschlichen Verstehens. Beschreibt Abgründe und tiefe Täler, die MENSCH durchlaufen muss, um seinen ganz eigenen, persönlichen Weg, zu sich selbst, zu seinem ICH zu finden. Doch auch das gegenwärtige politische Zeitkolorit und Corona sind tief empfunden niedergeschrieben, ohne direkt benannt zu wird. Inge Jung bedient sich durchweg der konsequenten Kleinschreibung, das ist zwar ungewöhnlich und anfangs irritierend , doch nach ein paar Seiten, hatte ich mich daran gewöhnt.

Ich empfehle dieses Buch der Autorin sehr gerne weiter. Seien Sie neugierig auf Lyrik der modernen Art und lassen Sie sich vom Schreibstil der Autorin überraschen.

Heidelinde Penndorf

(April 2021)