Links zu meinen Seiten, einschließlich Homepage

Mittwoch, 28. Oktober 2020

⭐neue Leseempfehlung⭐: Der Teufels vom Brocken - Eva-Maria Silber



Zwei denkwürdig historische Geschehnisse:

Die mysteriösen Ereignisse am Djatlow - Pass 1959 
und die Brockenbefreiung im Dezember 1989

Dazwischen liegen dreißig Jahre .

Der Autorin ist es richtig gut gelungen, beide bedeutsamen historischen Vorgänge, in ihrem neuen Buch miteinander zu verweben. Sie strickt daraus einen gut durchdachten und interessanten Plot, der spannungsgeladen und überaus lebendig, durch die fiktionale Handlung führt und im unmittelbaren Zusammenhang mit der Brockenbefreiung steht.

Eva-Maria Silber beleuchtet die Zeit des Ungewissen – zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung beider deutscher Staaten. In dieser Übergangzeit war die Macht der Staatssicherheit, gerade auch bei den Ermittlungsarbeiten eines neunfachen brutalen perfiden und grausamen Studentenmordes, immer noch präsent – Vertuschung eben, wie eh und je. Und wer weiterdachte, wurde kaltgestellt und lief gegen Windmühlen an. Vieles, was bei den ersten Ermittlungsarbeiten nicht passte, wurde unter dem Siegel der Verschwiegenheit, passend gemacht.

Die Umstände erfordern jedoch später eine enge Zusammenarbeit von BKA und ostdeutschen Kriminalbeamten. Gut gekonnt spiegelt die Autorin die unterschiedlichen Sozialisierungen beider Personengruppen wieder. Doch man rauft sich zusammen, knüpft während der Ermittlungszeit sogar zarte Freundschaften und mehr – Ost und West fangen an, sich zu mögen. Einer steht für den anderen ein und das bringt die Ermittlungsarbeiten voran – echtes Teamwork eben

Es offenbaren sich tiefe menschliche Abgründe, wir blicken hinter die Fassade einer korrupten Mörderbande und erleben den Anführer – narzisstisch, arrogant und selbstsicher. Als das Ermittlungsteam ihm und seiner eingeschworenen Truppe zu nahekommt, gefährden sie ihr eigenes Leben – es steht Spitz auf Knopf.

Angefüllt mit Geheimnissen fast aller Beteiligten, führt die Story die Leserschaft auch in die Vergangenheit dieser, lässt uns tief in das soziale und berufliche Gefüge schauen und schafft es, uns in die grausame Brutalität zu verdeutlichen, mit der die neun Studenten ermordet worden sind. Fast hab ich gemeint, die zwischenmenschliche Kälte zu verspüren, die die Täter ausstrahlen. Da wirkt die beschriebene winterliche und frostige Atmosphäre auf dem Brocken wie eine Metapher, und unterstreicht die menschliche Eiseskälte der skrupellosen Mörder.

Eva-Maria Silber präsentiert ihren Leserinnen und Leser einen beachtlichen, fiktionalen und sehr spannenden Krimi, mit eindrucksvollen handelnden Charakteren. Sie zeichnet mit ihrem lebendigen Schreibstil auch ein interessantes und abwechslungsreiches Kopfkino in die Köpfe der Leserschaft. Der Schluss des Buchs lässt mich auf eine Fortsetzung des Ermittler-Teams aus Ost und West hoffen.

Ich empfehle das Buch sehr gerne allen Krimifreunden weiter. Seien Sie neugierig und erleben Sie selbst, wie denkwürdige historische Ereignisse, die dreißig Jahre auseinander liegen, gekonnt zu einem richtig guten Leseerlebnis verknüpft werden.

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2020)






Freitag, 23. Oktober 2020

⭐neue Leseempfehlung⭐: D’n’A – wird schon schiefgehen, ganz sicher! (D'n'A 2) - Jenni Fenko



Auch der zweite Teil der Buchserie ist überwältigend stark, in jeder Zeile zeichnet die Liebe bunt schillernde Gefühlswelten der beiden Hauptprotagonisten. Wir erleben die beiden in intensiven psychischen Ausnahmezuständen. Es geht rasant, atemlos, sinnlich erotisch und sehr spannend weiter. Mehrmals erlebte ich eine überwältigende berauschend psychische Tiefe, die mich sehr berührte.

Es ist unter anderem die bewegte Geschichte des verletzten inneren Kindes, welches mit seinem inneren Erwachsenen nicht im Einklang lebt. Dadurch kommt es oft zu inneren Spannungen, die zwischenmenschlich auch in ihr soziales Umfeld wirken, zu Konflikten führen und das Leben mehrerer Personen manchmal völlig aus den Fugen hebt.

So geschehen ist es auch der Hauptprotagonistin. Doch dann geschieht etwas unglaubliches Zauberschönes. Ziemlich spontan und unbewusst schafft sie sich in einer prägnanten Ausnahmesituation einen imaginären sicheren Schutzort in ihrer Seele. Stundenlang verweilt sie dort, lässt niemanden eindringen, auch ihren Ehemann nicht. Sie ist der realen Welt völlig entrückt und formt sich in ihrer fiktiven Welt, auch das fast unbewusst, ihre Zukunft und trifft für sich die einzig richtige, positiv zukunftsweisende Entscheidung.

Ganz süß kommt das mit der ›Erdnuss‹ rüber. Die ausgesuchte Playlist zum Buch ist bemerkenswert gut und passt zu den Geschehnissen. Großartig finde ich auch, dass die Autorin Jenni Fenko im Vorwort des Buchs und auch zwischendurch in ihrem feinen, lockeren und lebendigen Schreibstil mit ihren Leserinnen und Lesern plaudert. Das verleiht dem Buch eine besondere Lebendigkeit.

Ich empfehle auch den zweiten Teil der Leserschaft ab dem 18. Lebensjahr sehr gerne weiter. Es ist ein sehr emotionales, temporeiches Lesevergnügen, mit wunderschönen, überaus erotischen, lustvollen Szenen angereichert, die für ein sehr lebendiges Kopfkino sorgen.

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2020)







Sonntag, 18. Oktober 2020

⭐neue Leseempfehlung⭐: Ssabena - Wilde Wege zum Seelenheil - Imme Demos



Stellen Sie sich vor, Sie erfahren schon als ganz junges Kind, dass Sie adoptiert worden sind.

Was würde das mit Ihnen machen?

Wie würden Sie damit umgehen?

Die Autorin jedenfalls hat es buchstäblich aus ihrer Mitte gerissen, sie kippte aus ihrer seelischen Stabilität, verlor teilweise den Bezug zu ihrem Selbst. Es ist die Urangst, die sich da ihren Weg an die Oberfläche bahnte, die Angst verlassen zu werden, das Gefühl der Hilflosigkeit und Angst vor dem Alleinsein. Ihre Lebensenergie geriet völlig aus dem Gleichgewicht. Angststörungen, Bulimie und andere psychische Störungen waren ab da jahrelang ihre ständigen Begleiter.

Nur die Musik durchbrach dieses Dunkel, denn da war sie ganz bei sich, konnte sich intensiv spüren und erleben und die Angst war verschwunden.

Als junge Frau reiste sie quer durch die Welt, um sich selbst und Antworten auf ihre unzähligen Fragen des Lebens zu finden.

Es ist ein autobiografischer Roman, den Imme Demos da geschrieben hat. Sie nimmt uns mit auf diese sehr eloquente, spannende, aufregende und sehr lebendige Reise. Wir erleben intensiv den oft holprigen, sehr lebhaften Weg zu ihrem Ich, lernen die Menschen kennen, die ihren Weg kreuzen, sie für kurze oder längere Zeit begleiten und erleben, wie die Autorin für sich immer das Wichtigste aus diesen Zusammentreffen und deren Erleben herausfiltert und mitnimmt auf ihrem weiteren Weg der Selbstsuche. Es sind Schlüsselerlebnisse und auch insbesondere drei intensive Schlüsselbegegnungen, die sie voranbringen und dann zu ihrem ureigenstem ICH führen.

Das Printbuch wird begleitet durch eine Musik-CD, die mir sehr gefällt. Ein Lied daraus, welches bezeichnend ist für die jetzige Imme Demos, habe ich zur Rezension dazugestellt, weil dieser Text und die Musik zeigt, wie man sich fühlt, wenn MENSCH mit sich im Reinen ist.

Was ich für mich mitnehme aus dem Buch: Von Geburt an ist niemand böse, doch wir Menschen erleben im Laufe unseres Lebens viele Dinge und haben Erlebnisse, die negativ sind, das erzeugt Wut, Hass, Ablehnung und Traurigkeit. Diese Gefühle sind aber nicht von uns alleine, wir bekommen sie auch übertragen von unseren Eltern und den Generationen vor ihnen. Wie ein Staffelstab werden diese negativen Emotionen immer weitergereicht an die nächste Generation und generiert neue Erlebnisse, wenn wir diese Mauer nicht durchbrechen können – das Gesetz der Anziehung greift hier – immer! Wären alle Menschen sich dessen bewusst, könnte die Welt eine bessere sein.

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter. Es ist eine bewegende Lektüre, auch für Männer, eine, aus deren Inhalt wir viel für uns selbst mitnehmen und lernen können.

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2020)




Medien


Sonntag, 11. Oktober 2020

⭐neue Leseempfehlung⭐: Einzigartiger: Haiku für Dich - Elena Abendroth

 



Kurze Erklärung:

Haiku ist eine der Natur zugewandte japanische Gedichtform, und gilt als die kürzeste der Welt. Diese Gedichtform wendet sich auch an jeden einzigartigen Menschen, insbesondere auch die Liebsten.

Elena Abendroth führt uns mit ihren Dreizeilern fast durch ihr ganzes Leben. Wir erleben ihre tiefe, sinnliche und wundervolle Liebe zu ihrem Partner, erfahren ihrer beider innige Zweisamkeit und auch deren situationsbedingte Spannungen. Ihre gedankenreiche Liebe zur Natur wirkt wie Metaphern und stehen sicher für ihre vielfältigen Lebensveränderungen. Angst ist in den Zeilen greifbar, als plötzlich durch die Realität spürbar wird, dass das Leben vergänglich und endlich ist und man diesen letzten Weg alleine gehen muss, ohne den Partner. Doch auf Hoffnung und Zuversicht und ihre Lebenslust schimmern durch die Zeilen. Es offenbart sich uns ein ganzes Leben in nur wenigen Zeilen und Bildern.

Das Buch gefällt mir sehr gut und ich empfehle es gerne weiter. Seien Sie neugierig, auf Elena Abendroths Leben, in Haiku-Form.

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2020)






Mittwoch, 7. Oktober 2020

⭐neue Leseempfehlung⭐: Sarah will hoch hinaus - Verena Dahms

 


Auf den ersten Blick ist das Buch ein lockerer, leichter und charmanter Unterhaltungsroman, doch liest und denkt man tiefer, dann ist die Handlung mit so einigen psychologischen Aspekten unterlegt, die mich zum Nachdenken bringen.

Sich immer wieder beweisen müssen, von Kind an, rauswollen aus dem kleinbürgerlichen Mief, mit seinen zwischenmenschlichen Urteilen und Vorverurteilungen, weil man anders ist und es einfach nicht mehr ertragen kann, nicht so angenommen zu werden.

So geht es auch der Hauptprotagonistin Sarah – leistungsorientiert und Perfektionistin – bis einschneidende Veränderungen eintreten, die sie psychisch so ins Abseits drängen, ins Schleudern bringen und sie mehrmals impulsiv handelt, ohne richtig prüfend nachzudenken – Perfektionismus außer Kraft. Da sind natürlich gravierende Fehler und demzufolge auch Enttäuschungen vorprogrammiert.

Die schwelenden zwischenmenschlichen Konflikte in ihrer Familie und deren Intoleranz gegenüber Homosexualität, tragen außerdem zusätzlich dazu bei, dass ihre innere Balance ins Wanken gerät.

Damit aber nicht genug! Denn plötzlich passiert um ihre Person ein gravierender Einschlag, der sie völlig außer Kraft setzt, psychisch und physisch. Das wäre es dann, wenn da nicht ihre drei charmanten Freunde wären – ihre drei Männer – auf die sie immer bauen kann.

Wie die Autorin verraten hat, trägt das Buch ein klein wenig autobiografische Züge. Deshalb ist der Handlungsort des Buchs auch die Schweizer Stadt Basel. Es ist schön und interessant, im Buch auch einiges über diese Stadt und deren Sitten und Gebräuche zu erfahren. Muss ja wirklich toll sein, in so einer Basler Fasnachtsclique dabei zu sein und dann zur Fasnacht verkleidet und musizierend durch die Straßen zu ziehen.

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, es ist ein vergnügliches, interessantes und manchmal nachdenkliches Lesevergnügen.

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2020)








Sonntag, 4. Oktober 2020

⭐neue Leseempfehlung⭐: Blackout und Magie: Weiße Drachen (Galduron-Saga 3) - Arthur Gustav Steyn

 


Der dritte Teil der Saga ist ziemlich spannend. Die Welt ist immer noch in Veränderung. Die bequeme alte Zivilisation mit all ihren Annehmlichkeiten ist für immer verloren. Der Konflikt zwischen Gut und Böse wird jetzt offener und aggressiver ausgetragen. Die dunkle Seite der Macht wartet mit Überraschungen auf, die den Menschen viel Kraft abverlangt und auch Verluste mit sich bringt. Die magische Welt dringt immer mehr in die Menschenwelt ein und da deren Bedürfnisse andere sind, kommt es zu schwelenden Konflikten, die fast unlösbar erscheinen. Ein dauerhaft friedvolles Zusammenfinden und Zusammenleben scheint auf Dauer kaum möglich. Innere Spannungen und Zweifel lassen Oliver manchmal fast verzagen, bis er seine Bestimmung in der Blackout-Welt endlich gefunden hat.

Was ich aus dem Buch für mich mitnehme: Böses nicht mit Bösem vergelten – denn das nährt die Aggressivität und die dunkle negative Seite der Macht.

Von mir gibt es ein uneingeschränktes Ja zur Empfehlung des dritten Teils dieser Fantasy-Saga, zumal wenn man Fan dieser Buchserie ist.

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2020)