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Donnerstag, 30. September 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Tatort Dangast: Im Schatten des Todes - Gitte Jurssen

 



Ein interessanter und spannender Anfang, hat mir sehr gefallen, aber insgesamt eine unausgegorene Geschichte. Die Charaktere sind mir einfach zu flach, die Zusammenhänge ebenso und was mich am meisten gestört hat, dass ein eventueller Kindesmissbrauch des Mörders, nur so am Rande erwähnt wurde und die Aufklärung im Dunkeln blieb.

Die Grundidee des Kurzkrimis ist jedoch gut und lohnt sich auszubauen. Für eine Short Story, waren es zu viele Handlungselemente, die überstürzt abgehandelt wurden. So etwas benötigt eine geniale Quintessenz, aus der dann beim Entwickeln der Geschichte das Potenzial eines herausragenden Augenblicks entsteht, auf den man sich dann konzentriert, als Autor/Autorin und auch als Leser/Leserin – das fehlt hier.

Heidelinde Penndorf

(September 2021)








Dienstag, 28. September 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Der Figaro: Was ist schon ein Jahr - Lutz Spilker



Worum geht es in diesem Buch? Es geht um malträtierte Kinderseelen, die in heranwachsenden Jugendlichen weiterleben und auch mit hinein ins Erwachsensein genommen werden und es geht auch um die Rastlosigkeit eines nicht gefestigten Bewusstseins. Die Leserschaft erlangt auch Kenntnis mehrerer mörderischer Taten, die unentdeckt und ungesühnt bleiben.

Insgesamt eine dunkle, komplizierte Geschichte, mit einigen Längen, die die Spannung deutlich abflachen lassen. Die Protagonisten hätte ich mir mehr ausgefeilter gewünscht. Die Handlung erinnert mich ein wenig an den verfilmten Roman ›Das Bildnis des Dorian Gray‹ von Oscar Wilde, nur eben etwas anders gedacht – der Hauptprotagonist kann mit diesem teuflischen Zauber nicht sich selbst beglücken.

Wer düstere mystische Geschichten liebt, ist hier gut aufgehoben.

Heidelinde Penndorf

(September 2021)








Mittwoch, 22. September 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Elodie: Liebe auf den zweiten Blick - Verena Dahms



Wenn Frau, jung, naiv, unschuldig, sich der Dominanz von reich und alt beugt, ihre Unschuld eintauscht und einem gehobenen sozialen Status opfert, bezahlt sie dafür oft einen hohen Preis. Gebunden, unfrei, sexuell immer verfügbar – für welche Praktiken auch immer – unselbstständig, oft ohne Berufsabschluss mit wenigen sozialen Kontakten. Sie meinen, das gibt es nicht? Doch, im neuen Buch der Autorin schon und auch in der Realität, würde ich meinen.

Die Hauptprotagonistin ist der Leserschaft ganz nahe, erzählt selbst, wie es ihr ergangen ist, nachdem sie nach über 20 Jahren gegen eine Jüngere eingetauscht, weggeworfen wurde, wie eine ausgelesene Zeitung. Sie kennt sich gar nicht richtig und für sie beginnt die Zeit der Selbstfindung. Sie zieht sich aufs Land zurück. Was sie dabei alles erlebt, welche zwischenmenschlichen Kontakte sich daraus ergeben und ob sie ihr Leben in den Griff bekommt, lesen sie am besten selbst.

Die Handlung spielt in Frankreich, kurz lernen wir die Schnelllebigkeit von Paris und Bordeaux kennen und erleben deren soziale Gegensätze. Inmitten der Beschreibung der Dordogne, der Landstrich, in der sich die weibliche Hauptfigur letztlich ein neues Leben aufbaut, ist die Verbundenheit Verena Dahms mit dieser Gegend greifbar.

Es ist ein Buch, welches trotz des ernsten Themas, locker, leicht und flüssig rüberkommt. Der Schreibstil Verena Dahms ist hier ein anderer, einer zum Wohlfühlen mit dem Buchinhalt, einer mit Kopfkino-Effekt. Der süffige Victor übrigens hat für mich etwas bukowskihaftes.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch der Leserschaft weiter, abwechslungsreich und interessant, ist es lohnend zu lesen.

Heidelinde Penndorf

(September 2021)





Samstag, 18. September 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Brennender Hass: Schwedenthriller - Fiona Limar & Leif Eklund



Fiona Limar und Leif Eklund haben es bravourös verstanden, gemeinsam einen Psycho-Thriller der Extraklasse zu kreieren. Der intelligente und spannende Plot wartet mit einem psychologisch perfekt ausgefeilten Spannungsbogen auf, der die Leserschaft mitten ins Geschehen hineinzieht, außerordentlich fesselt und sie geschickt auf gut durchwobene Irrwege führt.

Irrationales, vernunftwidriges Denken ist es, welches zum Teil die Ursachen dieser Verbrechen sind, die im Thriller zum Tragen kommen. Interessant ist hier der Aspekt der Manipulation zur Beschaffungskriminalität und dabei die Opfer-Täter Transition. Die Protagonisten und Antagonisten sind wie immer, in ihren speziellen Charakteren, detailliert gezeichnet und der Schreibstil wie gewohnt flüssig und gut zu lesen.

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, denn es ist ein psychisch dichtes, mitreißendes und spannendes Lesevergnügen.

Heidelinde Penndorf

(September 2021)






Sonntag, 12. September 2021

⭐neue Leseempfehlung⭐: Das Tor - Mysterythriller - Ruben Schwarz



Mit diesem Buch hat mich Ruben Schwarz ziemlich überrascht. Nimmt er doch Einsteins Relativitätstheorie des Raum-Zeit-Kontinuums als Aufhänger für einen richtig gut ausgearbeiteten Mystery-Thriller. Der Handlungsrahmen ist durchweg eine gute Mischung aus Science-Fiction und teilweise realer und auch nachempfundener Vergangenheit der Stadt Essen. Mit Fakten und Zahlen unterlegt, lässt uns der Autor durch die Augen der Protagonisten das Inferno erleben, welches in der Nacht vom 5. auf den 6. März 1943 durch die Stadt Essen fegte.

Staunend erleben wir mit, wie ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum das Gefüge veränderte und das Böse erwachte. Interessante und lebendige Protagonisten führen uns auf einer ziemlich turbulenten, interessanten mystischen Zeitreise in Rück- und Vorblenden bis in die 70er-Jahre und machen uns auch mit dem personifiziertem Bösen bekannt.

Gerade weil es im Buch keine exzessiven blutrünstigen Gewaltbeschreibungen gibt, kommt das Böse so mystisch dunkel rüber. Psychologisch verständlich erklärt, wie negative Gedanken im Kopf, sich auswirken können – Macht durch das Böse.

Ein klein wenig kann man sich zwischen durch auch entspannen, denn der Autor führt uns schmunzelnd in dieser Zeitreise, zur damaligen TV-Werbung der 50er bis 70er-Jahre – Erinnerungen, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Doch danach geht es sofort wieder richtig in die Spannungsphase hinein.

Das Buch hat mir eine sehr lebendige, interessante und schaurig mystische Lesezeit geschenkt. Ich empfehle das Buch der Leserschaft sehr gerne weiter.

Heidelinde Penndorf

(September 2021)