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Dienstag, 20. Juni 2023

⭐neue Leseempfehlung⭐: Rose - Thomas Tippner



Der Autor hat mich mit seinem sensiblen, feinfühligen Schreibstil an die Hand genommen und mir Ray vorgestellt. Ray erzählte mir seine sehr ereignisreiche Lebensgeschichte, angefüllt mit Brüchen, Jugenderlebnissen, seiner ersten Liebe und er sprach auch über seine Frau sowie seinen Kindern und Schwiegerkindern. Mir wurde bewusst, dass Ray meist in der Vergangenheit lebt und das Gegenwärtige nur noch selten und oft verschwommen oder vergangenheitsgefärbt wahrnimmt.

Eindringlich und traurig zugleich erfuhr ich, dass er nicht wusste, wie ihm geschah. Seine Anstrengung, sich zu erinnern, welches Jahr, welchen Tag er gerade erlebte – einfach herzzerreißend. Spürbar war auch seine Wut auf sich selbst und andere, wenn er es nicht schaffte, seine Unsicherheit, seine Resignation im Allgemeinen und seinen Widerstand auch gegen die liebevolle Familienbetreuung zu überwinden.

Sehr bewegend war es für mich, als sein Schwiegersohn ihn zum Grab seiner Frau führte und ihm plötzlich einiges bewusst wurde, was für ihn im Nebel versunken war. Er nahm innerlich Abschied von seinem Leben – dankbar, bald seine Frau wiederzusehen.

Ray steht für so viele Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind. Ein Thema, welches nachdenklich stimmt. Auf sehr feine, zwischenmenschlich empathische Schreibweise hat es der Autor verstanden, es in den Mittelpunkt zu rücken. Danke dafür!

Chapeau Thomas Tippner

Warum der Titel des Buchs einen Frauennamen trägt, erfahren Sie, wenn Sie das Buch lesen. Gern empfehle ich die sensible Lektüre weiter, es ist lohnend, sich in dieser Form mit dem Thema Alzheimer auseinanderzusetzen.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2023)








Sonntag, 18. Juni 2023

⭐neue Leseempfehlung⭐: NO-NAME GIRL (OVERKILL) - Astrid Korten & Eva-Maria Silber



Da haben sich zwei Autorinnen zusammengefunden und einen richtigen Pageturner geschrieben. Einer, der unter die Haut geht, kaum auszuhalten in seiner thematisierten Spannung. Ein Buch, welches man am liebsten in die hinterste Ecke des Bücherregals verbannen möchte und kann es doch nicht, weil man wissen will, wie die Handlung weitergeht und wie das Ganze endet. Die Handlung hat einen enorm hohen Spannungsbogen, der kaum auszuhalten ist und die Leserinnen und Leser sind zu hilflosen Zeugen degradiert, die nicht helfend und schützend eingreifen können.

Was sind die Themen des Buchs?

Kindesentführung, psychische und physische Gewalt, sexueller Missbrauch, Memory-Hacking – ohne KI -Einfluss, Erziehung zum bedingungslosen Gehorsam, das Löschen des eigenen ICHS und Mord

Das Buch ist so intensiv und hautnah, dass man es kaum aushält, hinzukommt, dass die Handlung in vielen Abschnitten wirklich auf Tatsachen beruht. Das macht schmerzlich bewusst, dass wir von einer heilen Welt, die Kinder behütet und beschützt, weil sie unsere Zukunft sind, in denen wir weiterleben, in diesem Bereich weit davon entfernt sind.

Ausdrucksstarke, sich weiter entwickelnde Charaktere, die Erzählweise in verschiedenen Handlungssträngen, aus unterschiedlichsten Sichtweisen der handelnden Personen und die harmonierende Zusammenarbeit beider Autorinnen runden das Bild ab.

Im letzten Drittel des Buchs kommt es zu einer überraschenden Storyentwicklung, die für mich nicht vorhersehbar war und die ganze Handlung noch einmal mit voller Wucht in ein zwischenmenschliches Chaos stürzt. Der Cliffhänger am Ende des Buchs, schreit förmlich nach einem zweiten Teil. Meines Erachtens würde sich die Handlung des Buchs auch als literarische Adaption für einen Film (Thriller) eignen.

Hinweis: Vorsicht, Triggergefahr für empfindsame Leserinnen und Leser, die mit sexuellem Missbrauch und weiteren beschriebenen Inhalten des Buchs in Berührung gekommen sind.

Ich empfehle das Buch sehr gern weiter. Es ist ein es ist ein spannendes, berührendes Leseerlebnis, eines mit einer großen emotionalen Wucht und einem Spannungsbogen, der die Leserschaft in Atem hält.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2023)








⭐neue Leseempfehlung⭐: Ein zarter Hauch von Himmel - Gerd Schäfer



Ein starkes Buch, sehr berührend, sanft und zart, etwas mystisch, aber auch spannend und abenteuerlich – ein emotionales Gefühlskarussell. Ich konnte mich dem Schmerz und der Trauer nicht verschließen, der durch viele Zeilen des Buchs schimmert. Seelischer Schmerz, der entsteht, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren. Eine Story, die mich die tief bewegt hat, und ja, es sind auch Tränen geflossen. Die Geschichte erinnert mich ein wenig an den Film ›Ghost – Nachricht von Sam‹.

Gerd Schäfer hat es vermocht, das Tabu-Thema ›Tod und Sterben‹ in seiner Geschichte auf sehr sensible Art und Weise der Leserschaft näherzubringen. Es ist eine Geschichte voller Achtung, Respekt, Hoffnung, Zuversicht und Liebe. Die Verknüpfung der Themenbereiche Bücher, Lesen und Literatur mit dem ernsten Hintergrund der Geschichte ist bemerkenswert gut gelungen – Bücher als Hoffnungsträger.

Sehr gern empfehle ich das Buch der Leserschaft weiter.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2023)