Stellen Sie sich vor, man hat ihnen Ihre Geburtsidentität in ganz jungen Jahren entrissen, sie in eine andere Identität gezwängt und sie fühlen in Ihrem Innersten, dass Ihnen diese Jacke eigentlich nicht passt, sie immer enger wird. Denn Sie haben Bilder im Kopf, Bilder an eine wunderschöne, oft verklärte und sehr junge Kindheit, Bilder einer heilen und bunten wundervollen Welt. Je mehr Probleme Sie in der Außenwelt haben, umso mehr flüchten Sie sich in Ihre eigene innere Traumwelt.
Sie erzählen Ihrem sozialen Umfeld davon und niemand glaubt Ihnen. Alle halten Sie für eine überspannte und verrückte Person, manche sogar für eine, mit einer gespaltenen Persönlichkeit.
Was würde das mit Ihnen machen? Wie würden Sie reagieren?
Sabine, die Hauptprotagonistin lässt sich erst einmal in ihr Selbstmitleid fallen. Doch später erwacht ihr Lebenswille, sie kämpft sich an die Oberfläche ihres Seins und will Ordnung in ihr Lebenschaos bringen. Und damit beginnt das Chaos erst recht. Ein Alptraum ungeahnten Ausmaßes beginnt. Ein Alptraum, der ihr fast alles nimmt, sie aber auch später zu einem Neuanfang führt.
Was für eine Handlung, die Fiona Limar für ihre Leserschaft inszeniert hat – atemberaubend spannend von Anfang bis Ende. Thrill und Action sind gut ausgewogen. Es ist ein psychologisch kompakter Roman über menschliche Abgründe, menschliche Destruktivität, streift auch das Recht auf die eigene Geburtsidentität und bietet der Leserschaft atemberaubenden Nervenkitzel. Die Charaktere überzeugen, manchmal auch in ihrer geheimnisvollen Undurchsichtigkeit. All dies und der gute Schreibstil der Autorin, komplettieren das Ganze harmonisch.
Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, denn es ist ein durchweg spannendes, interessantes und mitreißendes Lesevergnügen und noch dazu eines, mit einer überraschenden Auflösung. Seien sie neugierig.
Heidelinde Penndorf
(April 2020)
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