Jes Schön präsentiert der Leserschaft einen exzellenten dritten Teil dieser außergewöhnlichen Tetralogie. Die Handlung ist gegenwärtig und überzeugt mit den beiden wechselnden personellen Erzählperspektiven der zwei Hauptcharaktere. Sie erzählen den Lesenden ihre beider gemeinsame Lebensgeschichte und nehmen uns mit in ihre Gefühls- und Lebenswelt. Es ist eine Story mit psychologischem Tiefgang. Wir erleben den psychischen und auch physischen Zusammenbruch der Hauptprotagonistin, deren Verdrängung sich gelöst hat, weil der Peiniger ihrer Kindheit teilweise wieder auf freiem Fuß ist und ein intelligentes kriminelles Netz um sie und ihrem Mann festzuzurren beginnt. Das Dunkel ihrer Kinderjahre hat sich gelichtet und ein Abgrund tut sich auf, realitätsnahe Flashbacks führen dazu, dass sie sich fast aufgibt. Doch die zwischenmenschliche Liebe ist stärker und gibt ihr Halt.
Das Thema Kindesmissbrauch steht hier im Mittelpunkt des Geschehens – es zeigt auf, was den Opfern, den Kindern in ihrer späteren persönlichen Entwicklung geschieht – Narben, die man nicht sieht und die nie ganz heilen und die für immer traumatisieren.
Ein starkes Buch, ein starkes und wichtiges Thema und trotz des ernsten Hintergrundthemas kommt die tiefe Liebe zwischen Mann und Frau, mit wunderbaren leidenschaftlichen, erotischen Augenblicken nicht zu kurz. Die Autorin vermag es, ihren Schreibstil situationsangepasst sehr fein zu nuancieren. Sie schafft so eine faszinierende Szenenstimmung, welche die Leserschaft in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt, sie jedoch auch die tiefe zwischenmenschliche Liebe und Freundschaft der Protagonisten erleben.
Gerne empfehle ich den dritten Teil der exzellenten Tetralogie weiter, er nimmt Sie mit in die Welt der Emotionen und zeigt auf, was wahre Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt alles vermögen.
Ein Hinweis – Vorsicht Triggergefahr in Bezug ob der Szenen des Kindesmissbrauchs!
Heidelinde Penndorf
(August 2022)
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