Anthony ist erwachsen geworden, 20 Jahre ist er jetzt. Aber nicht nur er, sondern auch die Geschichte über ihn. Schon längst hat sie sich gewandelt, ist aus den Kinderschuhen heraus gewachsen und nun eine ziemlich ernste, zu ernst, um noch eine für Kinder zu sein. Eigentlich ist das Buch ein Spiegel unserer Welt, manchmal in vielen Teilen fast deckungsgleich, in welcher Macht, Gier, Neid, Hass und Krieg gegen Freundschaft, Frieden und Liebe kämpfen. Wir erleben den Aufbau einer Elitearmee, die alles und jeden töten wird, um die Macht des Imperators aufrechtzuerhalten. Grausam, denn man hat den Mitgliedern alles genommen, was gut in ihnen war – sie sind willfährige hörige Befehlsempfänger, die nur zum Töten konzipiert wurden.
Anthonys Leben verläuft immer noch zweigeteilt, einmal in Robotanien und zum anderen auf der Erde.
Auf der Erde kommt er dem Rätsel seiner Herkunft sehr nahe, zwitscht deshalb auch in ein Spiegeluniversum. Da gibt es eine zweite Erde, fast ein Zwilling unserer Erde. Aber nur fast, denn sie weist so einige Anomalien auf. Im letzten Augenblick wird er von den Seelenfängern daran gehindert, die Identität seiner Geburt aufzuklären.
In Robotanien hat das Team mit der Biene auf der Brust, so einige Abenteuer zu bestehen. Das 5. Semester hat begonnen, die Abschlussprüfungen laufen und Doktor Wustlonom wurde zum Leiter der Schule bestimmt. Unter dessen Leitung nun doch die Schulwettkämpfe stattfinden, um den Besten der Besten zu finden, der dann aber nicht gekürt, sondern getötet werden soll, weil Glomps Widersacher, Ralpanin eingeredet hat, dass nur der Beste der Besten der Erlöser sein kann, welcher die Macht des Imperators beenden wird.
Um die einzelnen Teams genauestens zu überwachen, ließ der Schulleiter sogar Kameras in ihrem zu Hause installieren, welche eine ungestörte Privatsphäre und persönliche Gespräche stark einschränken.
Beides zusammen, die Prüfungen und die Wettkämpfe sind eine immense Herausforderung für Anthonys Team und bei den Wettkämpfen haben sie einige Verluste zu beklagen. Außerdem geht da einiges nicht mit rechten Dingen zu. Doch plötzlich ist Glomp wieder da. Das Team mit der Biene auf der Brust, ist überaus glücklich, ihn wieder in ihrer Mitte zu haben, ist er doch fast ein Vater für sie. Er leitet und lenkt nicht nur das gesamte Team, sondern wird, wie so oft schon, wieder Anthonys Lehrer, um seine Ausbildung zu vollenden und ihn auf seine Aufgaben, der Rettung des Teams und als Führer der Revolution betreffend, vorzubereiten.
Und eines Tages nimmt er Anthony mit in eine besondere Welt – Glomps Refugium – traumhaft schön, friedlich und sonderbar wolkig. Im Laufe des Gesprächs dort wird Anthony klar, dass Glomp sie allein lassen wird – ein Abschied für immer, also. Denn Glomp ist alt, sehr sehr alt und er ist müde und muss nun auch ihm – Ant Nr. 5 – Platz und Raum geben sich voll zu entfalten. Er gibt sozusagen, den Staffelstab weiter, an seinem vorherbestimmten Nachfolger – als den nun größten Zauberer des Universums. Deshalb geht er über die Regenbogenbrücke, nicht ohne Ant vorher noch mit Ratschlägen zu versorgen und sich liebevoll zu verabschieden.
Ich war ebenso traurig, wie Ant und seine Freunde des Teams mit der Biene auf der Brust, denn auch ich als Leserin, hatte Glomp mächtig lieb gewonnen, im Laufe der fünf dicken Bände der Geschichte um Anthony Noll. Doch so ganz weg ist er ja dann doch nicht, er hat seine Jacke da gelassen für Anthony, in dessen tiefen Taschen der junge Zauberer, in der Not, immer eine Antwort auf seine Fragen finden wird.
Ants Team wurde bei den Wettkämpfen auseinandergerissen, ich hoffe, dass sie sich im sechsten und letztem Teil wieder finden, denn sie haben sich ja geschworen: Einer für Alle und Alle für Einen – und außerdem sind sie emotional so verbandelt, dass eigentlich keiner, ohne den anderen, mehr sein kann.
Beide Teile des Buchs haben Seele, fast möchte ich sagen, mehrere – immer wieder lugt Glomps Seele um die Ecke, auch die Albert Einsteins irgendwie und auch die des gesamten Teams mit der Biene auf der Brust und die des Autors ist zu spüren, denn Anthony Geschichte, die er aufschreibt, die ist mit Herzblut geschrieben. Der Schreibstil des Autors hat sich der Ernsthaftigkeit des 5. Buchs angepasst, die Verspieltheit ist nun ganz verschwunden und doch ist der Schreibstil markant und lebendig, die Protagonisten sowieso. Danke für dieses Buch, lieber Francis Linz.
Was passiert im sechsten Teil mit dem Team? Wird Anthony, die Revolution zum Sieg führen? Wird er nun für immer ein Bewohner Robotaniens bleiben, oder treffen alle auf der Erde wieder zusammen? Wird der Junge mit seinem zweigeteiltem Leben, das Rätsel seiner Herkunft lösen können?
Fragen über Fragen, die ich habe – Glomps tiefe Taschen seiner Jacke, würden mir vielleicht die Antwort geben, doch die habe ich nicht. Also muss ich auf den sechsten und letzten Teil warten, der die Geschichte zu Ende erzählt.
Um mit Francis Linz zu sprechen: »Anthony Nolls Geschichte, ist ein modernes Märchen für all die, die im Geiste jung. Aber natürlich auch für all die, die an die große Kraft der Freundschaft glauben, und daran, dass eine Seele immer schön ist, egal in welcher Brust sie liebt und lebt.«
Deshalb empfehle ich das Fünfte Buch gern auch der Leserschaft, die im Geiste jung, für alle die an die Kraft der Freundschaft glauben und auch allen die daran glauben, dass eine Seele immer schön ist und ja klar auch allen, die grad neugierig auf Anthony Geschichte geworden sind.
Eine Wahnsinnsgeschichte, die tief berührt, die die Leserschaft weinen und lachen lässt – Abenteuer erleben – ja, dass kann man mit diesem Buch ganz sicher, denn es ist Kopfkino in bester Qualität.
Heidelinde Penndorf
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