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Samstag, 28. Juni 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Die Agentur | Ein atemloser Politthriller - Eva- Maria Silber & Mart Wolff



Ein Thriller wie ein Spiegel der Geschichte!

Eva‑Maria Silber und Mart Wolff gelingen mit ››Die Agentur‹‹ ein packender Thriller, der Mut zur Wahrheit beweist und uns direkt in die Abgründe geheimer Machtmechanismen führt. Die Handlung entfaltet sich mit atemberaubendem Tempo: Eine verdeckte Organisation agiert im Schatten, die allzu real anmutet und doch in beklemmender Nähe zu unserer Geschichte liegt.

Schon nach wenigen Kapiteln war ich erschüttert, dass es den Tatsachen zu entsprechen scheint, was ich immer geahnt habe, dass die DDR-Staatssicherheit überlebt hat. Diese fatale Erkenntnis nimmt einem die Luft zum Atmen – und lässt die Seiten nur so verfliegen. Die Autoren verweben reale historische Fakten mit fiktionalen Wendungen so gekonnt, dass man sich fragt: Wo endet das Erzählen – und wo fängt die bittere Wirklichkeit an?

Die Protagonisten wirken tiefgründig: Sie tragen ihre Verletzungen aus der Vergangenheit mit sich und kämpfen dennoch entschlossen gegen ein System, das sie in die Enge treiben will. Jeder Charakter ist sorgfältig gezeichnet, mit inneren Konflikten und überraschenden Motivationen. Das Ensemble zeigt Stärke und Verletzlichkeit – ganz wie Menschen im realen Leben.

Die Spannung steigert sich Kapitel für Kapitel, und spätestens beim fulminanten Showdown erkennt man: Am Ende gewinnt wieder die macht, denn sie sitzt am längeren Hebel– doch dieser Sieg kommt nicht ohne einen bitteren Nachgeschmack. Denn ››Die Agentur‹‹ ist kein reiner Unterhaltungs-Thriller: Es ist ein politischer Aufschrei, eine mahnende Stimme gegen das Vergessen.

Ein kluger, emotional intensiver Roman, der rote Linien zieht zwischen Vergangenheit und Gegenwart. ››Die Agentur‹‹ ist eine Einladung, wachsam zu bleiben – und ein Beleg dafür, dass manche Wahrheiten lange im Dunkeln weiterwirken. Wer Spannung, Tiefgang und historischen Nachgang sucht, wird dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2025)






Freitag, 27. Juni 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Zwischen uns die Vergangenheit - Verena Dahms



Verena Dahms Roman ››Zwischen uns die Vergangenheit‹‹ ist eine tief berührende Liebesgeschichte, die weit über das Gewöhnliche hinausgeht. Das Buch zeichnet ein eindringliches Bild davon,,wie nicht nur in den Gefühlen der Protagonisten, sondern auch in ihren Familien Chaos herrscht. Die zentrale Frage, ob Liebe stark genug ist, gesellschaftliche und religiöse Grenzen zu überwinden, sorgt für ein ständiges emotionales Auf und Ab. Dahms gelingt es, das innere Ringen der Figuren authentisch und nachvollziehbar darzustellen. Die Leserschaft erlebt mit, wie Zweifel wachsen, wie eine Auszeit notwendig wird, um Klarheit zu gewinnen – und wie daraus letztlich eine mutige Entscheidung erwächst.

Besonders bewegend ist, dass die Liebenden trotz aller Widrigkeiten immer wieder zueinander finden. Sie lernen, miteinander zu reden, sich gegenseitig zu stützen und Verbündete zu suchen – ein Prozess, der nicht ohne Rückschläge bleibt. Es gibt Momente, in denen sie fast an den Herausforderungen zerbrechen, doch mit jedem Hindernis wächst auch ihre Hoffnung.

Ein zentrales Element des Romans ist ein Familiengeheimnis, das wie ein Katalysator wirkt: Es verändert die Sichtweise der Figuren, zwingt sie, alte Denkmuster zu hinterfragen, und eröffnet neue Wege, miteinander und mit der Vergangenheit umzugehen. Besonders stark ist die Botschaft des Buches: Der Glaube an die Liebe hat die Kraft, selbst tief verwurzelte Vorurteile zu überwinden.

Das Finale, in dem ein Ritual Trennendes in Nähe verwandelt, ist ein Gänsehaut-Moment. Es steht symbolisch für die Überwindung aller Grenzen – und für die Versöhnung mit sich selbst und der eigenen Geschichte.

Joceline und Karim stehen nicht nur äußeren Widerständen gegenüber – wie kulturellen Differenzen, religiösen Konflikten und familiären Erwartungen –, sondern tragen auch persönliche Verletzungen und Unsicherheiten in sich. Vergebung, sowohl sich selbst als auch anderen gegenüber, wird zum Schlüssel, um alte Wunden zu heilen und einen Neuanfang zu ermöglichen. Ohne sie bleibt die Vergangenheit eine unüberwindbare Barriere.

Die Beziehung wird immer wieder auf die Probe gestellt. Doch nur durch Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und das Gefühl, ein Team zu sein, können Joceline und Karim die Herausforderungen meistern. Dieser Zusammenhalt gibt ihnen die Kraft, gegen Vorurteile und Missverständnisse zu bestehen. Vergebung und Zusammenhalt sind die Motoren der inneren Entwicklung der Charaktere. Erst durch das bewusste Loslassen von Groll und ein gemeinsames Wachsen entsteht tiefes Verständnis – füreinander und für sich selbst. Die Liebesgeschichte gewinnt dadurch an Glaubwürdigkeit und emotionaler Tiefe.

Der Roman zeigt: Echte Liebe ist mehr als Romantik. Sie bedeutet, füreinander einzustehen, an Problemen zu wachsen und einander zu vergeben. Diese Botschaft gibt nicht nur den Figuren, sondern auch den Leserinnen und Lesern Hoffnung: Versöhnung und eine gemeinsame Zukunft sind möglich, wenn Vergebung und Zusammenhalt gelebt werden. Über die persönliche Ebene hinaus steht die Geschichte symbolisch für das Zusammenwachsen verschiedener Kulturen und das Überwinden gesellschaftlicher Gräben. Vergebung und Zusammenhalt werden zu universellen Werten, die weit über das Paar hinaus Bedeutung haben.

Für alle, die Geschichten über interkulturelle Beziehungen, Familiengeheimnisse und die Kraft der Liebe mögen, ist dieser Roman ein absolutes Muss! Exzellent und sympolisch, wie der Titel des Buchs auf dem Buchcover gestaltet ist. Sehr gern empfehle ich ich das Buch der Leserschaft weiter, es hat mir eine turbulente, inhaltsreiche und perfekte Lesezeit geschenkt.

Heidelinde Penndorf
(Juni 2025









Montag, 23. Juni 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Hochhaustanz - Dietmar Cuntz



Ein komplexer Cold Case mit Tiefgang! Mit „Hochhaustanz“ legt Dietmar Cuntz einen Kriminalroman vor, der durch seine vielschichtige Handlung und seine undurchsichtigen Figuren überzeugt. Im Mittelpunkt steht ein 20 Jahre alter, ungelöster Golden Case, dessen Spuren bis in die Gegenwart und tief in die Strukturen der Polizei reichen. Die Ermittlungen gestalten sich als verzwicktes Puzzle, bei dem alte Loyalitäten und neue Verdächtigungen ineinandergreifen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, und die Leserschaft schwebt lange im Ungewissen. Das sorgt für ein hohes Maß an Spannung und macht den Fall nicht nur zu einer kriminalistischen, sondern auch zu einer menschlichen und gesellschaftlichen Herausforderung.

Besonders hervorzuheben ist die detaillierte Charakterbeschreibung jeder handelnden Person. Cuntz versteht es, seinen Figuren Tiefe zu verleihen und sie mit Ecken, Kanten und Grautönen auszustatten. Die Charaktere bleiben lange undurchsichtig, was die Spannung zusätzlich steigert und den Leser immer wieder auf neue Fährten lockt.

Die Undercover-Ermittlung, die im Verlauf der Handlung eine zentrale Rolle spielt, ist alles andere als geradlinig. Sie bringt nicht nur die Ermittler in Gefahr, sondern wirft auch moralische und rechtliche Fragen auf. Die Verwicklungen innerhalb der Polizei sorgen für zusätzliche Brisanz und machen deutlich, wie schwer es ist, in einem solchen Umfeld die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ein weiterer Pluspunkt ist der geschickt eingeflochtene Hinweis auf die Pflege im Ausland. Hier schimmert ein Hauch von Sozialkritik durch, der dem Roman zusätzliche Relevanz verleiht und gesellschaftliche Missstände anspricht, ohne belehrend zu wirken.

Bemerkenswert ist, dass die Auflösung des Falls diesmal fast ohne die sonst so aktive Ruth, die rüstige Rentnerin, erfolgt. Das sorgt für frischen Wind in der Reihe und zeigt, dass Cuntz auch bereit ist, mit den Erwartungen seiner Leserschaft zu spielen. „Hochhaustanz“ ist ein spannender, vielschichtiger Krimi, der mit komplexen Figuren, einer verzwickten Handlung und aktuellen Bezügen überzeugt. Wer Krimis mit Tiefgang und sozialkritischen Zwischentönen schätzt, wird an diesem Buch viel Freude haben.

Berührend finde ich das Dankeschön des Autors an seine Mutter, die ihm wohl die Anregungen für diesen Krimi lieferte und ihren Sohn Dietmar Cuntz mit ihren Ideen bei diesem besonderen Kriminalroman unterstützt hat.

Sehr gern empfehle ich diesen Krimi weiter, er hat mir eine interessante und kurzweilie Lesezeit geschenkt.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2025)

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Dienstag, 17. Juni 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Leselust: Kurze Geschichten über dieses und jenes - Franck Sezelli



››Leselust‹‹ von Franck Sezelli ist eine abwechslungsreiche Sammlung aus zwanzig Kurzgeschichten, die mit ihrer thematischen Vielfalt und ihrem unterhaltsamen Stil überzeugen. Das Lesen fühlt sich an wie eine gemütliche Plauderei bei einem Cappuccino oder einem Glas Wein. Die Geschichten reichen von märchenhaften, fantasievollen Erzählungen bis hin zu Momentaufnahmen aus dem Alltag und bieten dadurch für jeden Geschmack etwas. Besonders gelungen ist die Leichtigkeit, mit der Sezelli verschiedene Themen aufgreift und in kurzweilige, pointierte Texte verwandelt.

Eine Geschichte hat mich besonders berührt, weil sie von der Veränderung des Lebensrhythmus des Autors geprägt ist. Liebegewonnenes muss losgelassen werden, um Neuem – vielleicht sogar Schönerem – auf Dauer Platz zu machen.

Die Sprache ist locker, die Geschichten sind schnell gelesen und hinterlassen dennoch einen bleibenden Eindruck. Wer kurze, abwechslungsreiche Literatur schätzt und gerne in unterschiedliche Welten eintaucht, wird an diesem Buch viel Freude haben. Gern empfehle ich dieses kleine Büchlein weiter – es schenkte mir eine vergnügliche, manchmal auch nachdenklich-melancholische Lesezeit.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2025)







Montag, 16. Juni 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Sehnsucht nach Sunny Grove-Sara McLain - Charles M. Shawin



1850 – eine intensive Zeit des Aufbruchs ins Ungewisse – in die amerikanischen Grenzgebiete des Westens.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Sara, eine junge Frau aus Lexington, die mit Hoffnung und Idealismus einer arrangierten Ehe folgt. Gemeinsam mit ihrem Mann Harold McLain zieht sie hinaus auf den Santa Fe Trail, um eine neue Existenz in „Sunny Grove“ aufzubauen. Doch die neuen Lebensumstände entwickeln sich anders als gedacht. Die Ehe ist geprägt von Dominanz und Schweigen, ihre Rolle reduziert sich bald auf Pflichterfüllung.

Und obwohl Sara sich dem Neuen mutig stellt, wird sie in einen Strudel aus persönlicher Enttäuschung, sozialem Umbruch und sogar Gewalt gezogen – bis hin zu ihrer Entführung, Vergewaltigung und deren Folgen Überzeugend wird der Leserschaft ein vielschichtiges Bild des Lebens in den Pioniertagen vermittelt.

Charles M. Shawin lässt beide Seiten zu Wort kommen – die weißen Siedler mit ihren Träumen und Besitzansprüchen, aber auch die indigene Bevölkerung, deren Lebensraum zunehmend bedroht ist. Es entstehen Konflikte zwischen Kulturen, aber auch innerhalb der eigenen Gruppen. Gier, Glaube, Misstrauen, aber auch Menschlichkeit prägen das Geschehen.

Die Comanchen nehmen eine besondere Rolle ein – nicht als Klischee oder bloße Projektionsfläche, sondern als Gemeinschaft mit eigenen Regeln, Bindungen und Zielen. Saras unfreiwilliger Weg zu ihnen wird nicht sensationsheischend erzählt, sondern mit Respekt und Tiefe. Sie findet dort eine neue Heimat und entwickelt sich – innerlich wie äußerlich. Vom naiven Mädchen zur widerstandsfähigen, selbstbestimmten Frau. Ihre Reise ist keine leichte, aber glaubwürdige. Die Spannung entsteht nicht allein durch äußere Ereignisse, sondern durch die innere Bewegung der Figuren.

Fiktiv – ja. Aber mit spürbarem Bezug zur damaligen Realität. Eingebettet in echte geografische und kulturelle Rahmenbedingungen, zeigt dieses Buch, wie stark eine einzelne Frau gegen ihr Schicksal ankämpft – und wie Geschichte nicht nur von Männern geschrieben wird. Ich empfehle das Buch sehr gern weiter. Ein spannender, gefühlvoller, aber auch nachdenklich stimmender Roman über Sehnsucht, Verlust, Selbstbestimmung und Überleben in einer zerrissenen Welt. Er führt uns zurück in eine Zeit, in der die Menschen wenig voneinander wussten – aber vieles voneinander hätten lernen können. Und er zeigt: Auch heute ringen wir noch immer mit den gleichen Fragen.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2025)








Mittwoch, 11. Juni 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Skatrunde: Mörderisch überreizt – Mystery-Thriller - Herbert H. T. Osenger



Was für eine Story! Drei Skatbrüder, die mehr verbindet als nur das Kartenspiel: Sie generieren Einnahmen am Staat vorbei – und das im großen Stil. Herbert H. T. Osenger versteht es meisterhaft, mit seiner Leserschaft zu spielen, rüttelt an unseren Gefühlen und fordert unsere Wahrnehmung heraus. Wieder einmal sind wir nur Zuschauer in einem Buch, das so nah an der Wahrheit des Lebens spielt – zumindest in bestimmten Kreisen. Die sich überschlagenden Ereignisse können wir nicht beeinflussen, so sehr wir es uns manchmal wünschen würden.

Die Thrillelemente im Buch erinnern mich an Klassiker wie „Das Haus der Lady Alquist“ mit Ingrid Bergman oder „Mitternachtsspitzen“ mit Doris Day – Filme, die ihre Zuschauer herausfordern und mit ihren Ängsten spielen. Osenger beherrscht dieses subtile Spiel ebenfalls: Er bringt uns zum Nachdenken, rüttelt an unseren Gefühlen und lässt uns sogar am Verstand eines Protagonisten zweifeln. Zwei der Skatbrüder stellen ihre eigenen Interessen über die langjährige Freundschaft – und unser Hauptprotagonist steht am Ende völlig allein da. Das Buch endet mit einem echten Aha-Effekt.

Ich empfehle „Skatrunde“ sehr gern weiter – es ist so spannend, dass man einfach immer weiterliest: Noch eine Seite, und noch eine, bis man plötzlich auf der letzten Seite angekommen ist.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2025)









Montag, 26. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐FINSTERINSEL: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 6) - Bernadette Calonego



Die Kanada-Krimis von Bernadette Calonego rund um die Ermittlerin Calista Gates sind immer atemberaubend spannend – doch der sechste Band der Reihe, Finsterinsel, setzt dem Ganzen die Krone auf. Dieses Buch ist ein echtes Highlight, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Was Finsterinsel so besonders macht, ist die einzigartige Verbindung zwischen den Verbrechen und der titelgebenden Insel. Die Finsterinsel ist weit mehr als nur eine Kulisse: Sie ist abgeschieden, windgepeitscht und voller düsterer Geheimnisse, die bis weit in die Vergangenheit zurückreichen. Vor Jahrzehnten ereigneten sich hier schreckliche Dinge – allen voran der rätselhafte Tod einer ganzen Familie bei einem Hausbrand vor vierzig Jahren, der bis heute nicht aufgeklärt wurde.

Im Zentrum der aktuellen Ermittlungen steht das spurlose Verschwinden einer jungen Frau vor drei Jahren. Verdächtigt wird James Drake, der einzige Bewohner der Insel – eine undurchsichtige Gestalt, die junge Menschen für seine Zwecke ausnutzt und offenbar viel mehr über die dunklen Geschehnisse weiß, als er zugibt. Calista Gates stößt bei ihren Nachforschungen auf schaurige Gräber und Hinweise, die Vergangenheit und Gegenwart auf unheimliche Weise miteinander verknüpfen. Die Insel selbst wirkt dabei wie ein eigener Charakter, der die düstere und beklemmende Atmosphäre des Buches maßgeblich prägt.

Die Verbrechen auf der Finsterinsel sind außergewöhnlich komplex: Es geht nicht nur um einen aktuellen Fall, sondern um ein undurchsichtiges Geflecht aus alten und neuen Verbrechen, in dem Machtmissbrauch, Ausbeutung und Vertuschung eine zentrale Rolle spielen. Mit jeder neuen Entdeckung tun sich weitere Abgründe auf und es wird deutlich, wie sehr die Vergangenheit auf der Insel nachwirkt.

Besonders fesselnd ist für mich auch die Dynamik zwischen Calista und ihrem Kollegen Fred. Zwischen den beiden knistert es spürbar, doch beide kämpfen mit ihrer eigenen Vergangenheit und den Herausforderungen der Gegenwart. Diese emotionale Spannung verleiht der Geschichte zusätzliche Tiefe und lässt einen als Leser mitfiebern und hoffen, dass die beiden zueinanderfinden – auch wenn ihre eigenen Dämonen ihnen immer wieder im Weg stehen.

Kurz gesagt: Finsterinsel ist für mich ein rundum gelungener Kanada-Krimi. Die düstere Atmosphäre, die vielschichtigen Verbrechen, die interessanten Protagonisten, das starke Ermittlungsteam, die dramatisch-emotionalen Verwicklungen und – last but not least – die besondere Beziehung zwischen Calista und Fred machen diesen Roman zu einem echten Pageturner. Wer Krimis mit komplexen Fällen, authentischen Charakteren und außergewöhnlichem Setting liebt, wird von diesem Buch begeistert sein!

Gern empfehle ich auch den sechsten Teil der Calista Gates Reihe weiter - Spannung ist garantiert.

Heidelinde Penndorf
(Mai 2025)






Donnerstag, 22. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Eine Handtasche packt aus - Hanna Mohr



››Eine Handtasche packt aus‹‹ bedient sich eines originellen erzählerischen Kniffs: Der Alltag und die verborgenen Seiten einer Frau werden aus der Perspektive ihrer Handtasche geschildert. Dieser ungewöhnliche Blickwinkel eröffnet nicht nur unterhaltsame, sondern auch kritische Einsichten in gesellschaftliche Zusammenhänge. Die Handtasche wird zum Sinnbild für die sozialen Rollen, Erwartungen und Unsicherheiten, mit denen Frauen tagtäglich konfrontiert sind. Mit zugespitztem Humor hält sie der Gesellschaft einen Spiegel vor und thematisiert, wie stark Konsum, Statussymbole und äußeres Erscheinungsbild das Selbstverständnis und die Wahrnehmung durch andere beeinflussen.

Als ständiger Begleiter steht die Handtasche sinnbildlich für all jene Belastungen und Anforderungen, die Frauen oft still mit sich tragen – vom äußeren Erwartungsdruck bis hin zu inneren Ängsten. Ihre ironischen, manchmal schonungslos ehrlichen Beobachtungen entlarven nicht nur Oberflächlichkeiten, sondern legen auch die Widersprüchlichkeit und Tiefe menschlichen Verhaltens offen. Die Frauen, denen sie gehört, erscheinen nicht als stereotype Figuren, sondern als Individuen, die zwischen Selbstdarstellung, gesellschaftlicher Anpassung und dem Wunsch nach Authentizität pendeln.

Dabei erkennt die Handtasche die Verletzlichkeit hinter perfekt inszenierten Fassaden, die stille Sehnsucht nach Anerkennung und die Angst zu scheitern. Entstanden ist ein vielschichtiges Porträt moderner Lebenswelten, das weit über bloße Unterhaltung hinausgeht. Es wirft grundlegende Fragen auf: Nach Identität, Selbstwertgefühl und dem Platz in der Gesellschaft.

Hanna Mohr gelingt mit ››Eine Handtasche packt aus‹‹ ein kluges, unterhaltsames und zugleich tiefgründiges Werk. Sie verbindet Leichtigkeit mit Scharfsinn und zeigt auf pointierte Weise, wie gesellschaftliche Rollenbilder und individuelle Unsicherheiten ineinandergreifen.

Das Buch lädt nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Nachdenken ein – über uns selbst und die Welt, in der wir leben, ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

Heidelinde Penndorf
(Mai 2025)







Montag, 19. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Bedroht: Im Visier des Erpressers - Wilma Borghoff



Ich habe diese unglaublich agile, liebenswerte und faszinierende Familie mit den Zwillingsschwestern tief ins Herz geschlossen. Kein gemeinsames Buchabenteuer mit ihnen vergeht ohne Turbulenzen – es wird einfach nie langweilig! Besonders beeindruckt mich, wie sie stets zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen und wie das Menschliche, die zwischenmenschliche Liebe, immer im Mittelpunkt steht. Besonders spannend finde ich die spirituelle Verbindung zwischen den Zwillingsschwestern und ihrer Mutter – sie spüren oft instinktiv, wenn eine von ihnen in Not ist.

Die Spannung bleibt dabei nie auf der Strecke: Immer wieder geraten die Protagonisten in gefährliche Situationen, die den Puls höherschlagen lassen. Die perfekte Mischung aus Nervenkitzel, Humor und emotionaler Tiefe macht das Buch für mich zu einem echten Leseerlebnis.

Wilma Borghoff versteht es in „Bedroht – Im Visier des Erpressers“, ihre Leserinnen und Leser von der ersten Seite an zu packen. Ihr flüssiger, eingängiger Schreibstil zieht einen sofort mitten ins Geschehen. Im Zentrum steht die Familie – ein Thema, welches die Autorin mit viel Einfühlungsvermögen und Wärme behandelt. Die Handlung dreht sich um die Zwillinge Nora und Helene sowie ihren Halbbruder Michael, die plötzlich mysteriöse Fotos ihrer Kinder erhalten. Ohne jegliche Botschaft, aber mit einer stummen Drohung versehen, setzen diese Bilder ein perfides Spiel in Gang, das von Bedrohung und Angst durchzogen ist.

Der Roman überzeugt vor allem durch seine psychologische Tiefe: Die Autorin versteht es meisterhaft, die Ängste und Sorgen ihrer Figuren authentisch und nachvollziehbar darzustellen und nimmt die Leserinnen und Leser emotional mit auf diese Reise. Das Spiel mit der Psyche zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und sorgt für eine dichte, fesselnde Atmosphäre. Borghoff bleibt ihrem Stil treu und verbindet interessante Krimi-Elemente mit emotionalen Themen rund um starke Frauen, Familienbande und Optimismus. So wirkt der Roman nicht nur spannend, sondern auch einfühlsam und lebensnah.

„Bedroht – Im Visier des Erpressers“ ist ein rundum gelungener Cosy Crime, der mit psychologischer Tiefe, spannender Handlung und einer starken familiären Komponente überzeugt. Wer fesselnde, aber dennoch gefühlvolle Krimis mag, wird an diesem Buch garantiert große Freude haben. Ich empfehle das Buch der interessierten Leserschaft sehr gern weiter.

Heidelinde Penndorf

(Mai 2025)






Samstag, 17. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Masterpiece: Wenn Schatten auferstehen - Valeska Réon & Nicolai Tegeler



Was für ein zweiter Teil! „Masterpiece – Wenn Schatten auferstehen“ ist ein Thriller, der die Leserschaft nicht einfach nur mitreißt, sondern bis ins Mark erschüttert. Ursache und Wirkung – dieses Prinzip ist hier keine bloße Erzähltechnik, sondern ein alles durchdringender Puls, der jede Szene, jede Entscheidung, jedes Gefühl antreibt. Schon im ersten Band wurde mit blutigen Spuren durch die Kunstwelt ein düsteres Fundament gelegt, doch im zweiten Teil entfaltet sich die volle Wucht der Vergangenheit: Die Schatten, die damals geworfen wurden, steigen nun auf – und niemand bleibt davon unberührt.

Die Autoren Nicolai Tegeler und Valeska Réon schaffen es, historischen Schmerz mit einer messerscharfen Gegenwartsanalyse zu verweben. Besonders die extremen psychischen Auswirkungen, die gemarterte jüdische Kinderschicksale im Erwachsenenalter der 80er Jahre hinterlassen, werden mit einer Intensität geschildert, die unter die Haut geht. Jede Seite ist durchdrungen von der Frage: Wie viel Vergangenheit steckt in unserer Gegenwart? Die Ermittler Stijn van der Rijns und Henk Peeters werden von den makabren Inszenierungen des Bibelkillers vor dem Rijksmuseum nicht nur schockiert – sie werden gezwungen, sich ihren eigenen Dämonen zu stellen. Alte Wunden reißen auf, die Ermittlungen treiben die Protagonisten an ihre Grenzen und lassen die Stadt im Bann der Angst erstarren.

Was mich besonders gepackt hat, ist die psychologische und emotionale Tiefe: Die Figuren taumeln zwischen moralischem Konflikt, rechtlicher Grauzone und einer Eskalation der Gewalt, die sie fast zerbrechen lässt.

Und dann dieser feine, manchmal fast snobistische Humor aus der Künstlerwelt – ein kurzer Lichtblick, der mich trotz allem zum Schmunzeln brachte.

Die Entführung von Tessa ist ein persönlicher Tiefschlag und zugleich der Katalysator für Stijns Wandel. Die Ursache – sein Scheitern, Mia de Jong damals zu fassen – zwingt ihn, diesmal alles aufs Spiel zu setzen. Die Wirkung: Er überschreitet Grenzen, verlässt die sichere Seite des Gesetzes und folgt der Spur bis nach New York. Die Jagd wird zur Zerreißprobe, bei der Loyalität und Moral auf eine harte Probe gestellt werden.

Was im ersten Teil an düsterer Atmosphäre und psychologischer Tiefe angelegt wurde, steigert sich hier zu einem packenden, beinahe atemlosen Finale. Täter und Ermittler verstricken sich immer enger, die Rollen verschwimmen, und am Ende bleibt die Erkenntnis: Die Vergangenheit vergeht nie – und die Gegenwart ist geprägt von Schuld, Angst und dem verzweifelten Versuch, Wiedergutmachung zu leisten.

Fazit: „Masterpiece – Wenn Schatten auferstehen“ ist mehr als eine konsequente Fortsetzung – es ist ein Spiegel der Konsequenzen aus Teil eins, ein Thriller, der Ursache und Wirkung so konsequent miteinander verwebt, dass man selbst ins Grübeln kommt, wie viel Vergangenheit in jeder Gegenwart steckt.

Ein Buch, das nachhallt – und das man nicht so schnell vergisst - ich empfehle es der Leserschaft sehr gern weiter.

Heidelinde Penndorf

(Mai 2025)












Sonntag, 11. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐Sehnsucht nach Anerkennung - Jason - Ava J. Thompson



Ava Thompson entfaltet im vierten und letzten Band ihrer Familiensaga ein beeindruckendes literarisches Feuerwerk.

Mit viel Raffinesse zeichnet sie die Entwicklung der Protagonistinnen und Protagonisten, die sich im Laufe der Handlung immer vielschichtiger, interessanter und reifer zeigen. Die Geschichte entfaltet eine große emotionale Wucht, die mich als Leserin voll und ganz mitgerissen hat. Als Leserin wurde ich zur stillen Beobachterin der verschlungenen, oft komplizierten Handlungsstränge. Eingreifen konnte ich nicht – ich konnte nur hoffen, bangen und mitfiebern, dass sich für die Figuren alles zum Guten wendet. Besonders eindrücklich waren die traurigen Momente, in denen den Hauptfiguren durch unvorhergesehene Schicksalsschläge der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Ihre Versuche, das Blatt zu wenden, scheiterten immer wieder, und manchmal schien es, als hätten sie keinerlei Kraft mehr, weiterzumachen.

Die Geschichte ist faszinierend, abwechslungsreich und turbulent – mal sanft und zart, mal sinnlich und erotisch, dann wieder hart wie Stahl. Während der Lektüre habe ich mit der Melvin-Familie und ihren Freunden gebangt, geweint, gelacht und geliebt – ich habe mit ihnen gelebt. Was diese Saga für mich besonders macht, ist die Tiefe der Charaktere und die Authentizität der Gefühle. Die Autorin versteht es meisterhaft, auch gelebte historische Hintergründe und persönliche Schicksale zu verweben, sodass ein vielschichtiges Bild einer Familie über Generationen hinweg entsteht. Und letztlich ist es die allumfassende Liebe, die obsiegt. Trotz aller Prüfungen und Rückschläge finden die Familienmitglieder wieder zueinander, halten zusammen und stützen, stärken und helfen sich gegenseitig. Am Ende wendet sich alles zum Guten, und die Kraft der Familie steht über allem – neues Leben wird geboren.

Meine absolute Leseempfehlung für alle, die emotionale, facettenreiche Familiensagas lieben!

Heidelinde Penndorf

(Mai 2025)










Samstag, 10. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Schuhe, Wald und schräge Vögel: Gardaseekrimi - Viola Eigenbrodt



Viola Eigenbrodt wagt mit ››Schuhe, Wald und schräge Vögel‹‹ einen ungewöhnlichen Krimi, der am Gardasee spielt und sich deutlich vom Mainstream des Genres abhebt. Die Geschichte dreht sich um einen Mordfall, bei dem sowohl familiäre als auch beziehungsbedingte Geheimnisse eine Rolle spielen. Lokalkolorit und Atmosphäre werden sehr authentisch eingefangen, was die Region Gardasee lebendig wirken lässt.

Dieser Krimi spricht vor allem Leserinnen und Leser an, die das Schräge und Unkonventionelle mögen und Wert auf Atmosphäre und Charaktere legen. Wer hingegen einen klassischen, logisch aufgebauten Kriminalfall erwartet, könnte mit dem Buch weniger glücklich werden. Viola Eigenbrodt bleibt ihrem Stil treu, riskiert aber, durch die starke Betonung auf Skurrilität und Lokalkolorit, eine gewisse Ablenkung vom eigentlichen Geschehen. Das Ganze erinnert in seiner eigenwilligen Ermittlungsarbeit und der Liebe zu schrägen Nebenfiguren ein wenig an Miss Marple, allerdings mit deutlich mehr Lokalkolorit und einer Prise trockenem Humor.

Ergänzend lässt sich sagen: Eigenbrodt verzichtet bewusst auf blutige Thriller-Elemente und setzt stattdessen auf psychologische Feinheiten und zwischenmenschliche Dynamik. Ihr Stil ist bildhaft und ruhig, manchmal etwas sperrig, dafür aber umso atmosphärischer und detailverliebt. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch, was besonders für Leserinnen und Leser reizvoll ist, die sich gerne auf ungewöhnliche Krimis mit regionalem Flair einlassen. Wer also Lust auf einen Krimi hat, der sich nicht an gängigen Mustern orientiert, sondern mit Originalität, Humor und Liebe zum Detail punktet, wird mit Schuhe, Wald und schräge Vögel bestens bedient.

Heidelinde Penndorf

(Mai 2025)







Donnerstag, 8. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Deichschatten | Ein fesselnder Ostfriesland Krimi - Eva-Maria Silber



››Deichschatten‹‹ von Eva-Maria Silber ist ein äußerst informativer, spannender und atmosphärisch dichter Kriminalroman, der durch seine komplexe Handlung und psychologische Tiefe besticht. Der Roman entfaltet sich in zwei fesselnden Handlungssträngen: Zum einen erschüttert eine verheerende Explosion dreier Erdgastavernen die Region, bedroht Umwelt und Menschen und verändert das Lebensumfeld unwiderruflich. Parallel dazu läuft eine dramatische Suche nach einem neugeborenen Mädchen im Katastrophengebiet – in dem Glauben, dass die Mutter ihr Kind töten könnte.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da sie mit der Evakuierung der Bevölkerung zusammenfallen und es nur eine vage Beschreibung der Mutter gibt, deren Identität unbekannt bleibt. Die Haupt- und Nebenfiguren sind außergewöhnlich vielschichtig und geprägt von starken Minderwertigkeitskomplexen, die sie auf ganz unterschiedliche Weise zu kompensieren versuchen. Diese psychologischen Facetten verleihen der Handlung große Authentizität und sorgen dafür, dass es immer wieder zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommt, die die Ermittlungen erschweren. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, doch letztlich arbeiten alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel hin.

Besonders hervorzuheben ist die Figur der sympathischen Staatsanwältin Leyla Zapatka, die wie die Autorin selbst an hochgradiger Schwerhörigkeit leidet. Dieser Aspekt wird sensibel und eindringlich thematisiert, etwa in dem Satz: »Wer nicht sieht, verliert die Dinge, wer nicht hört, die Menschen.« Solche Passagen verleihen dem Buch eine besondere emotionale Tiefe.

Auch inhaltlich überzeugt der Roman: Der Begriff Neonatizid – die Tötung von Neugeborenen – wird nicht nur erklärt, sondern auch in seinen psychologischen und gesellschaftlichen Hintergründen beleuchtet. Die Autorin beantwortet durch die Figur des Dr. Winterstein eindrucksvoll die Frage, warum es trotz Babyklappe, Adoptionsfreigabe und anonymer Geburt immer wieder zu solchen Taten kommt. Besonders erschütternd ist die Erkenntnis, dass Neonatizide häufig auf posttraumatische Belastungsstörungen in der Kindheit und Jugend zurückzuführen sind und lange Zeit unerkannt bleiben. Gesellschaftskritische und informative Einbindung

Um die Schwere der Thematik aufzulockern, streut Eva-Maria Silber humorvolle Nebenhandlungen ein. So sorgt etwa eine Szene, in der sich zwei Frauen auf offener Straße ein lautstarkes Wortgefecht und einen handfesten Wrestlingkampf liefern, für Erheiterung und einen gelungenen Kontrast zu den ernsten Themen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, lebendig und fesselnd. Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an und hält die Leserschaft bis zur letzten Seite in Atem. Erst am Ende erfährt man, ob das Neugeborene gerettet werden kann, und es werden weitere tragische Hintergründe aufgedeckt. Die beiden Handlungsstränge sind hervorragend miteinander verwoben, die Charaktere wirken ausgereift und authentisch – insgesamt ein Krimi, der bestes Kopfkino garantiert.

Ich empfehle DEICHSCHATTEN von Eva-Maria Silber uneingeschränkt weiter – ein Kriminalroman, der nicht nur spannend und wissensvermittelnd unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Heidelinde Penndorf

(Mai 2025)








Dienstag, 6. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Das Phantom: Pain Matrix Thriller - im Kopf des Serienmörders - Jörg Piesker



››Das Phantom: Pain Matrix Thriller – im Kopf des Serienmörders‹‹ ist für mich weit mehr als ein spannender Kriminalroman. Der Roman verbindet die Spannung eines Thrillers mit der psychologischen Tiefe eines Psychogramms und zeichnet ein verstörendes Täterprofil. Besonders erschütternd ist die Darstellung der Entwicklung eines Serienmörders, dessen Kindheit von grausamer Gewalt und Missbrauch geprägt ist. Piesker zeigt eindringlich, wie sich diese traumatischen Erfahrungen in narzisstischen Persönlichkeitszügen, extremer Obrigkeitshörigkeit und einem zerstörerischen Machtwahn im Erwachsenenalter manifestieren.

Schon zu Beginn hat mich der Roman gepackt, ohne lange Einleitung wird man direkt in die brutale Realität der Morde und der Ermittlungsarbeit geworfen. Die Perspektive aus dem Inneren des Serienmörders hat mich oft atemlos gemacht und eine beklemmende Atmosphäre erzeugt, die mich noch lange beschäftigt. Die explizite Darstellung von Gewalt und Machtmissbrauch ist nichts für schwache Nerven, doch gerade diese schonungslose Authentizität macht das Leseerlebnis für mich so intensiv.

Die düstere Stimmung des von Angst und Misstrauen geprägten Berlins während der NS-Diktatur hat mich tief bewegt. Besonders beeindruckt hat mich der Mut einzelner Figuren, die sich trotz der allgegenwärtigen Kontrolle durch SS und Gestapo gegen das Unrecht stellen. Der hartnäckige Ermittler, der sich nicht mit der offiziellen Version zufriedengibt und viel riskiert, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, ist für mich ein Hoffnungsschimmer in einer ansonsten so bedrückenden Zeit.

Für alle, die sich für True Crime, Psychothriller und die NS-Zeit interessieren, ist dieser Roman ein verstörendes, aber hochspannendes Leseerlebnis, das mich persönlich lange nicht losgelassen hat. Die kriminalistischen ausführlich beschriebenen Details sind echt nichts für schwache Nerven. Der Roman erschüttert, ein intensives Leseerlebnis bis zur letzten Seite.

Sehr gern empfehle ich diesen Roman der interessierten Leserschaft weiter.

Heidelinde Penndorf

(Mai 2025)









Donnerstag, 1. Mai 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Die Rückkehr der Eloi (Teil II) - Jean P. Esther Novalis



Was für ein großartiger zweiter Teil! Er steht dem ersten in nichts nach und begeistert auf ganzer Linie. Spannend, tiefgründig, wissensvermittelnd, mystisch – einfach genial. Dieser Roman zieht einen förmlich in seinen Bann. Die Ereignisfolge ist so lebendig und mitreißend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Im zweiten Teil tauchen wir noch tiefer in die faszinierende Welt der Zeitreisen ein. Ausgedehnte Reisen durch die Zeit, plötzliche Zeitschleifen, dystopische Zeitlinien, Parallelwelten und gefährliche Zeitrisse bilden das Fundament dieser außergewöhnlichen Geschichte. Besonders beeindruckend ist die Einbindung der Morlocks und Eloi – Wesen, die nicht nur für Spannung sorgen, sondern auch tiefere philosophische Fragen aufwerfen. Gleichzeitig wird die zwischenmenschliche Liebe in all ihren Facetten beleuchtet – sei es zwischen Mensch und Mensch oder sogar zwischen Mensch und Eloi.

Ein besonderes Highlight ist die Idee der spiegelverkehrten Welt. Sie fügt sich nahtlos in die Handlung ein und eröffnet der Leserschaft eine völlig neue Perspektive – eine Welt, die uns nicht nur staunen lässt, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Das Buch bietet jedoch weit mehr als nur eine spannende Geschichte. Es enthält mahnende Hinweise und tiefgründige Metaphern, die unser Menschenbild hinterfragen: Dürfen wir als angeblich intelligenteste Lebewesen auf diesem Planeten tatsächlich alles tun? Bisher haben wir uns diese Freiheit genommen – doch ist das wirklich der richtige Weg? Diese Fragen werden wirkungsvoll in die Geschichte eingebettet und regen dazu an, über unsere Verantwortung gegenüber der Natur und der Schöpfung nachzudenken.

Besonders eindrucksvoll ist das philosophische Exzerpt zur Existenzphilosophie: Seit Anbeginn unserer Geschichte greifen wir Menschen – bewusst oder unbewusst – in natürliche Kreisläufe ein, um unser Überleben zu sichern. Doch was bedeutet das für uns als "Krone der Schöpfung"? Sind wir tatsächlich so überlegen, wenn wir gleichzeitig die einzigen Lebewesen sind, die in der Lage sind, diese Schöpfung zu zerstören?

Ob der bekannte Erzschurke tatsächlich den sagenumwobenen Kelch und das sogenannte Gottes-Gen in seine Gewalt bringen konnte – und ob er damit die Menschheit zu willenlosen Geschöpfen degradiert hat, bleibt eine der zentralen Fragen des Romans. Die Antwort darauf können Sie nur finden, wenn Sie dieses faszinierende Werk selbst lesen.

Dieses Buch ist schlichtweg genial: wissensschöpfend, spannend und von einer außergewöhnlichen Tiefe. Es hat mir eine fantastische Lesezeit geschenkt und mich nachhaltig beeindruckt. Ein absolutes Meisterwerk der SF- Literatur

Heidelinde Penndorf

(Mai 2025)






Dienstag, 29. April 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ In der Dunkelheit - Thriller - Marion Krafzik



Das Buch ››In der Dunkelheit‹‹ von Marion Krafzik ist ein Psychothriller, der sich intensiv mit den Abgründen der menschlichen Psyche auseinandersetzt. Die Autorin ist bekannt für ihre tiefgründigen und emotional aufgeladenen Geschichten, die häufig Tabuthemen behandeln und die Leser in ein intensives Kopfkino versetzen.

Das zentrale Thema des Buchs ist Kindesmissbrauch und dessen langfristige psychologische Auswirkungen. Krafzik beleuchtet die posttraumatischen Belastungsstörungen sowie die dissoziative Identitätsstörung der betroffenen Charaktere und führt die Leser in die komplexe Innenwelt der Protagonisten ein. Die Handlung ist vielschichtig und emotional, getragen von einem konstanten Spannungsbogen, der durch überraschende Wendungen verstärkt wird. Dabei gelingt es der Autorin, die psychologischen Hintergründe ihrer Figuren eindrucksvoll darzustellen und den Lesern ein tiefes Verständnis für deren Handlungen zu vermitteln.

Wie immer überzeugt die Autorin durch ihren ausdrucksstarken und lebendigen Schreibstil. Ihre Fähigkeit, psychologische Themen achtsam und emotional behutsam in eine fesselnde Handlung einzubetten ist bekannt. Der Thriller bietet einen durchgehenden Spannungsbogen, mit sehr lebendigem Kopfkino und unerwarteten Wendungen.

Ich empfehle das Buch der Leserschaft, die tiefgründige Psychothriller lieben, sehr gern weiter. Es hat mir eine sehr spannende und auch nachdenkliche Lesezeit geschenkt

Heidelinde Penndorf

(April 2025)











Sonntag, 27. April 2025

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Der Fluch des Kronos (Zwischen Nirgendwo und Überall, Band 1) - Peter Jungk



„Der Fluch des Kronos“ von Peter Jungk ist der Auftakt zur Trilogie „Zwischen Nirgendwo und Überall“ und entführt die Leser in eine faszinierende Mischung aus Science-Fiction und Zeitreise-Abenteuer. Die Handlung dreht sich um Diane und Herman, die durch eine Zeitreise ins mykenische Griechenland verwickelt werden. Dabei gelingt es Jungk, historische Elemente mit fantastischen Ideen zu verweben und eine spannende, visuell eindrucksvolle Geschichte zu erzählen.

Peter Jungk hat es verstanden, die Herakles Sage mit der Zukunft zu verknüpfen und daraus einen ganz neuen Saga-Typ zu entwickeln

Besonders beeindruckend ist Jungks Schreibstil: flüssig, bildhaft und voller Atmosphäre. Die Schauplätze werden so lebendig beschrieben, dass sie vor dem inneren Auge der Leser Gestalt annehmen. Die Charaktere, allen voran Diane und Herman, sind vielschichtig und glaubwürdig dargestellt, was die emotionale Tiefe der Geschichte verstärkt.

Das Buch bietet nicht nur spannende Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken über Zeit, Geschichte und die menschliche Natur an. Mit seinen 704 Seiten ist es ein umfangreiches Werk, das dennoch durchgehend fesselt. Für Fans von anspruchsvoller Fantasy und Science-Fiction ist „Der Fluch des Kronos“ ein absolutes Muss. Peter Jungk hat es verstanden, die Herakles Sage mit der Zukunft zu verknüpfen und daraus einen ganz neuen Saga-Typ entwickelt.

Sehr gern empfehle ich das Buch weiter und glauben Sie mir, die 700 Seiten sind ob ihrer Kurzweiligkeit verschwindend schnell gelesen.

Heidelinde Penndorf

(April 2025)










Sonntag, 15. Dezember 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐Wichtellogik und besondere Geschenke - Valerie le Fiery & Frank Böhm



Wie es seit einigen Jahren Tradition ist, endet das Jahr mit einem besonderen Weihnachtsbuch – einem kleinen Juwel mit zwei bezaubernden Geschichten von Valerie le Fiery und Frank Böhm.

In der ersten Geschichte erfahren wir, dass selbst im Weihnachtswunderland Probleme herrschen können, die denen in unserer Welt gleichen. Manche wollen einfach nicht zusammenarbeiten, beharren starrköpfig auf ihrem Standpunkt, überzeugt davon, im Recht zu sein. Ob das neue Leitrentier und der Dienstälteste Wichtel noch rechtzeitig eine Lösung finden, damit Weihnachten überhaupt stattfinden kann, bleibt ungewiss.

Die zweite Geschichte erinnert uns, wie das Autorenduo es oft in ihren Weihnachtserzählungen tut, an die Menschen in unserem Land, die am unteren Ende der sozialen Leiter stehen und trotz aller Widrigkeiten ihr Leben meistern, fast unsichtbar und unbemerkt. Im Zentrum dieser Erzählung steht das Schicksal einer alleinerziehenden Mutter und ihres Sohnes. In Liebe und gegenseitiger Fürsorge verbunden, finden sie inmitten ihrer finanziellen Sorgen dennoch Glück und Freude, weil sie sich haben. Doch dann geschieht ein kleines, wunderbares Weihnachtswunder. Diese Geschichte ist berührend, äußerst sensibel und hinterlässt eine Gänsehaut.

Sehr gern empfehle ich das kleine Weihnachtsbuch von Valerie le Fiery und Frank Böhm weiter. Es sind zwei charmante, lustige und berührende Geschichte zum Vorlesen, selber lesen und weiterverschenken.

Heidelinde Penndorf

(Dezember 2024)







Freitag, 13. Dezember 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Berliner Werwolf: Krimi - Stefan Schweizer



Stefan Schweizer, ein Garant für zeitnahe und spannende Politikthriller. Dieser hier ist wieder ein echter Pageturner und scheint der Wahrheit sehr nahe zu kommen.

Worum geht es in diesem Thriller?

rechtsfreie Räume innerhalb unseres juristischen Rechtssystems
politische und behördliche Intrigen
politische Indoktrination und Infiltration
ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel
Gewalt und Drogen
Verstrickungen des Rechtssystems mit dem Rotlichtmilieu
zerrüttete Familienverhältnisse
Erfolgsdruck
ein Bauernopfer

Und warum diese immensen Verstrickungen, der extreme Aufwand? Um einen Zusammenhang zwischen Nazigruppierungen und der blauen Partei herzustellen, diese zu schädigen und bei einer Wahl chancenlos zu machen. Dabei scheint jedes Mittel recht zu sein. Rasant, brisant, atemberaubend, interessant – ein spannender, aufregender Ritt, der vielleicht genauso oder ähnlich passieren könnte.

Sehr gern empfehle ich diesen Pageturner weiter, er hat mir eine kurzweilige, aufschlussreiche und fesselnde Lesezeit geschenkt.

Heidelinde Penndorf
(Dezember 2024)


















(Dezember 2024)