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Dienstag, 19. November 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Sehnsucht nach Freiheit - Tom - Teil III der Familiensaga - Ava J. Thompson



Der dritte Teil der Tetralogie entwickelt eine noch größere emotionale Wucht als die ersten beiden Bände. Ausdrucksstark malt die Autorin Bilder im Kopf der Leserschaft – intensiv, gefühlvoll, dramatisch, melancholisch und spannend.

Eine packende emotionale Kraft, die mich während des Lesens nicht losgelassen hat. Ich habe geweint, gelacht, gehofft und getrauert, die gesamte Gefühlsskala durchlebt, hinauf und hinab.

Die Geschichte entfaltet sich um liebgewonnene, außergewöhnlich charismatische Charaktere und Handlungsstränge, die von überwältigender Liebe, Abschied, Tod, Trauer, Familienzusammenhalt, mafiösen Strukturen, Mord, Missbrauch und überraschenden Wendungen getragen werden – bis hin zu Neuanfängen, die alles verändern.

Am Ende wünscht man sich, dass zwei Menschen sich endlich finden, zueinanderstehen und sich für immer verbinden. Und dann der Cliffhänger zum letztem Teil der Familiensaga: Es klingelt an der Tür … also abwarten, bis zum vierten und letzten Teil der Saga ... ich kann es kaum erwarten.

Gern empfehle ich dieses Buch der Leserschaft weiter, es hat mir eine sehr spannende, emotionale und interessante Lesezeit geschenkt.

Chapeau Ava J. Thompson!

Heidelinde Penndorf

(November 2024)








Mittwoch, 30. Oktober 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Natural Red 4: Ich vergesse nie - Valeska Réon & Nicolai Tegeler



Dieser Krimi entfaltet sich als intensiver Pageturner, der den Leser mit einer Mischung aus historischem Schmerz und tiefgründiger Gegenwartsanalyse fesselt. Nicolai Tegeler und Valeska Réon beleuchten mit einer berührenden Genauigkeit die Schattenseiten vergangener Traumata und deren Auswirkungen auf das Hier und Jetzt. Der kunsthistorische Bezug und die psychologische Tiefe bieten dabei viel Raum für Reflexion und regen dazu an, über Verletzlichkeit, Kindheit und zwischenmenschliches Verhalten nachzudenken.

In Rückblenden erleben die Leserinnen und Leser die Zeit der Judenverfolgung in Holland – Verrat, Enteignung, Deportation, Konzentrationslager und Kinderschicksale. Das Autorenduo stellt auf diese Weise die Verbindung zu diversen Protagonisten und Antagonisten her. Verknüpft deren unterschiedliche soziale Herkunft, Glaubensrichtungen, das individuelle soziales Gefüge, Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Verbindungen mit der Gegenwart der 70er Jahre.

Schlussendlich sind es drei Themen, die eng und unmittelbar mit den sozial abweichenden Verhaltensweisen der potenziellen Täter in Verbindung stehen. Kindesmissbrauch, Intersexualität und das Anderssein an sich.

Wenn Kinderseelen immer wieder verletzt werden, das Urvertrauen in seinen Grundfesten erschüttert wird, und keiner die Kinder aus dieser Situation herausholt, gerät das innere Gleichgewicht dauerhaft aus den Fugen. Erfahren diese Kinder keine psychologische Hilfe, entwickeln sie, oft unentdeckt, einen tiefen Groll in ihrer Seele. Ihre Vergangenheit lässt sie nicht los, jahrelang nicht, fast nie – Traumafalle. Die seelischen Wunden eitern und verheilen nicht. Ein Pulverfass, ein brodelnder Vulkan, welches/welcher zu jeder Zeit, auch nach vielen Jahren noch, explodieren kann.

Echt schockierend, wie der schwelende Hass entfesselt, an die Oberfläche gelangt und die Gedanken der Täter fanatisch umschlungen hält. Erschreckend, wie gut durchdacht die Morde geplant, organisiert und durchgeführt werden – das Pulverfass, der Vulkan explodiert.

Mias Notizen berühren, haben mich nachdenklich zurückgelassen und geben Raum, darüber nachzudenken, wie wir zwischenmenschlich miteinander umgehen, wie verletzlich Kinderseelen sind und wie es sich auswirken kann, wenn sie gebrochen werden.

Aufgelockert wird das Ganze mit einer rasanten, turbulenten und sensiblen Liebesgeschichte, deren Protagonistin auch ihre ganz eigene Vergangenheit hat.

Ergänzend ist noch zu sagen, dass die Leserschaft im Zusammenhang mit den Morden viel Wissenswertes über die Malerei erfährt, auch wie Bildfälschungen sichtbar gemacht werden können und wie manche alten Meister, unter dem für das Auge sichtbaren Gemälde – andere, zum Teil wichtige Informationen, durch diverse Zeichentechniken, verborgen haben.

Gut beschrieben für die 70er Jahre auch das Asperger-Syndrom, welches ja schon seit Mitte 1920 bekannt ist, doch erst 1992 in das ICD der WHO aufgenommen wurde.

Alles in allem ein vielschichtiger, interessanter, gut geschriebener und spannender Krimi, der die dunkelste und grausame Geschichte des Zweiten Weltkriegs widerspiegelt und erkennen lässt, welche tiefen, seelische Wunden er gerade in Kinderseelen hinterlassen hat – es sind Wunden, die niemals heilen.

Chapeau Nicolai Tegeler & Valeska Réon

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2024)








Donnerstag, 24. Oktober 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Geheimnis am Sturmfels - Sheyna Jordan



Einen grandiosen Start hat die Autorin mit ihrem ersten Buch ihrer Zeitreise-Serie hingelegt – spannend, abenteuerlich, genial, großartig, mitreißend, sehr lebendig und erotisch. Ich bin begeistert.

Eine Polizistin auf Verbrecherjagd, ein geheimnisvolles Tunnelsystem und eine damit verbundene Zeitreise in das Land der Germanen. – perfekt inszeniert.

Die Leserschaft erlebt am Rande die Zeit der römischen Feldzüge in Germanien. Wir begegnen Arminius, der in der Varusschlacht eine entscheidende Rolle spielt. Die geschichtliche Epoche der Varusschlacht und der Untergang des Römischen Reiches liegen nicht mehr weit entfernt. Und dann ist da diese einzigartige Anziehung zwischen einem Römer und der Protagonistin aus der Zukunft. Zarte und wunderschöne Gefühle und lustvolle erotische Szenen wechseln sich ab mit Fluchtversuchen der Protagonistin und kämpferischen Auseinandersetzungen. Viele halten die Protagonistin für eine Heilerin und Zauberin. Nur der Druide eines germanischen Stammes scheint die Wahrheit zu kennen.

Ich empfehle diesen ersten Teil der Serie sehr gern weiter. Er hat mir eine interessante und aufregende Lesezeit geschenkt und mich neugierig zurückgelassen, wie es weitergehen wird.

Chapeau Sheyna Jordan

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2024)








Mittwoch, 16. Oktober 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Die Witwen von Weimar: Historischer Roman - Bernd Köstering



Dem Autor ist es exzellent gelungen, Historie mit einem fiktiven Kriminalfall der damaligen Zeit zu verbinden, der sich genauso zugetragen haben könnte. Denn schon das Mittelalter war voller Gewalttaten und Meuchelmord nicht selten. Dass aber die Spurensuche dieses Kriminalfalls noch ganz andere illegale Machenschaften aufdeckt, erhöht die Spannung des Romans und spiegelt ein fast getreues Bild der damaligen Gesellschaftsschichten wider.

Die Leserschaft erhält vielfältige Eindrücke der Tischlerei-Zunft und erfährt die Bestimmung, wie damals mit unehelich gezeugten Kindern des Adels verfahren wurde, die nicht anerkannt waren. Genial fand ich, dass ich während des Lesens Herrn Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe begegnete, erfuhr, dass der Dichter Friedrich Schiller Militärarzt war, und auch noch viel Wissenswertes über andere illustre Persönlichkeiten zu lesen war.

Ebenso interessant war für mich, dass es zu dieser Zeit wohl schon gelungen war, das erste Mittel gegen die Pocken erfolgreich anzuwenden. Gefallen hat mir auch, dass diverse Worte der damaligen Schreibweise entsprachen und auch der sächsische Dialekt im Buch zu finden ist.

Sehr gern empfehle ich dieses Buch weiter, es hat mir eine unterhaltsame, interessante und wissensvermittelnde Lesezeit geschenkt.

Heidelinde Penndorf

(Oktober 2024)







Dienstag, 24. September 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Klang der Hoffnung: Die Landthaler Saga-I Teil - Mia Milberg



Das Buch erzählt eine Familiensaga, die auf historischen Tatsachen beruht. Ein Dokument und ein edler Ring belegen, dass die Mutter der Hauptprotagonistin eine direkte Nachfahrin von Johann Sebastian Bach ist. Die Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund der 1930er Jahre in Bayern und der Landeshauptstadt München, was spannende Themen für eine lebendige Erzählung bietet.

Zwei Großfamilien stehen im Mittelpunkt, die durch die Heirat der beiden Hauptcharaktere zu einer Familie werden. Diese Familien unterstützen sich gegenseitig in Zeiten der Angst und Not, die sich während dieser Epoche ausbreiten.

Die Leserinnen und Leser begleiten den Aufstieg Adolf Hitlers, die Gründung der Hitlerjugend, die ersten Übergriffe der SA auf Juden, sowie die Bedrohung, die auf Bayern und seine Bewohner zukommt, wenn sie weiterhin Umgang mit Juden pflegen. Die Autorin beschreibt eindrücklich den 30. Januar 1933, als Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernannte, und die daraus resultierende innere Angst derjenigen, die diesem Regime kritisch gegenüberstanden.

Am Rande der Handlung spiegeln sich die Bücherverbrennung in München, die Gründung des Konzentrationslagers Dachau und die ersten Olympischen Spiele unter Hitlers Regime in Berlin wider. Der historisch gesetzte Welten-Punkt kommt am 1. September 1939 mit der Kriegserklärung an Polen, wodurch sich das Leben für viele Menschen, nicht nur in Bayern, grundlegend verändert – auch für die kleine Familie der beiden Hauptprotagonisten.

Die Geschichte ist ein wenig langatmig und doch sehr lesenswert. Ich empfehle das Buch sehr gern der Leserschaft weiter.

Heidelinde Penndorf

(September 2024)








Montag, 9. September 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐Feuertod: Mord im Schlossgarten. Ein Bayernkrimi - Martina Schmid



Nach langer Zeit nun doch ein neuer Fall für den Hauptkommissar Hinterdobler. Ein Netz aus Lügen und Intrigen erschwert die jedoch Ermittlungen enorm. Dabei werden Tatsachen aufgedeckt, die zwar interessant sind, aber immer wieder vom Fall wegführen. Durch Zufall kommen sein Team und er auf die richtige Spur. Im Hintergrund des charmanten Bayernkrimis findet die Leserschaft auch dieses Mal einen ernsten, psychologisch dichten Hintergrund.

Martina Schmid lässt die Leserinnen und Leser in die Seele eines Erwachsenen blicken, der als Kind ein perfides Trauma erlebte, welches für immer sein Leben veränderte und immer in ihm präsent war. Wahrscheinlich hat er nie eine Therapie erfahren und die dunkle Wolke in seiner Seele wuchs immer mehr an, bis zur Explosion. Jahrelang hat er darauf hingearbeitet, Rache zu nehmen und es ist ihm wie ein Gleichnis zu seinem erlebten Trauma auch gelungen. Starkes Thema, was die Autorin da anreißt.

Gerne empfehle ich der Leserschaft auch diesen bayrischen Heimatkrimi weiter.

Heidelinde Penndorf

(September 2024)







Freitag, 16. August 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Der Kelch der Eloi - Jean P. & Esther Novalis



Was für ein Buch! Die Geschichte ist einfach genial, großartig, mitreißend, sehr lebendig in der Ereignisfolge und außergewöhnliche, sehr expressive Charaktere führen durch die Handlung. Der Buchinhalt hat eine unglaubliche Sogwirkung, denn er vereint Mystik, Science-Fiction, Vergangenheit und Gegenwart und Historie.

Die Leserschaft trifft auf physikalische Grundsätze und deren Theorien über das Universum, welche die phänomenalen Wissenschaftler Einstein, Heisenberg und Hawkings niedergeschrieben und zum Teil bewiesen haben.

Und wir erfahren, so einiges über die Thesen der bekannten Psychologen William James, Erich Fromm und Carl Gustav Jung, die sich mit archetypischen Sichtweisen und dem Aggressionspotential der Menschen befasst haben. Die Handlung ist vollgepackt mit interessantem und fundiertem Wissen. Doch es ist in dem Sinne kein wissenschaftliches Buch, sondern die Thesen der Genannten fließen in diese gigantische Geschichte ein.

Teilweise und situationsbezogen bezieht sich das Geschehen im Buch auf die Handlung des letzten Teils der Trilogie Mr. und Mrs. Philips – GENOM. Das ist ein beachtlicher Haltepunkt in der Handlung. Denn es betrifft das sogenannte Gottes-Gen. Forscher bezeichnen das Gen als biologische Basis für den persönlichen Antrieb und auch für die Ausprägung unseres Aggressionspotentials. Letzteres wiederum ist verantwortlich für die Stärke unserer Machtgelüste und unseren freien Willen. Ein kleiner Eingriff im Gehirn und es ist weg. Wir werden dann zu sanften Ja-Sagern, egal, was man von uns verlangt. Ob es im Buch so passiert, verrate ich natürlich nicht.

Überrascht hat mich, dass ich im Buch den Elois und Morlocks aus dem Roman und Film "Die Zeitmaschine" von H. G. Wels begegnete, doch deren erzählte Geschichte im Buch fügt sich wunderbar in die Handlung ein und gibt der Grundgeschichte eine besondere brillante Note.

Es geht auch um den sagenumwobenen Kelch – den heiligen Gral – um den sich viele unterschiedliche Mythen und Sagen ranken – der hat in dieser Handlung und wahrscheinlich überhaupt einen Schlüsseleffekt inne.

Amüsiert hat mich die Wortspielerei der Namen um die Herrscher der neuen Weltmacht. Möge diese Weltmacht für immer Fiktion bleiben.

Doch auch die Themen Wind- und Solarenergie spielen im Buch eine gewichtige Rolle, ebenso wie diverse bedeutungsvolle Schauplätze der Handlung.

Ich habe im Buch auch einige sehr abenteuerliche, spezielle Zeitreisen miterlebt, wiederholt die Vorzüge der Telepathie schätzen gelernt und sehr aufmerksam gelesen, wie wichtig die zwischenmenschliche Liebe in den unterschiedlichsten Situationen ist. Ohne Liebe geht gar nichts vorwärts.

Die Zeit, Zeitrisse, Zeitschleifen, Zeitreisen - Raum existiert nur durch die Zeit und die Zeit durch den Raum – so habe ich das bisher noch nie betrachtet - einfach genial!

Durch diese wunderbare spannende Geschichte wird den Leserinnen und Lesern auch aufgezeigt, dass scheinbar zufällige Ereignisse, die uns im Leben geschehen, immer in einem kausalen Zusammenhang stehen, denn aus einem unbekannten Grund ist alles miteinander verbunden.

Das Autorenduo hat mit diesem Buch eine Punktlandung hingelegt. Das Buch ist eine Wucht in der Handlung und auch in den faktischen Prinzipien.

Chapeau Jean P. & Esther Novalis!

Heidelinde Penndorf

(August 2024)





Mittwoch, 14. August 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Leon und der Fluch des Tempelwächters - ein Ägypten-Abenteuer - Gabriela Alexandra Scharff & Kristina Bosshammer


Es ist ein wunderschönes Kinderbuch, welches die beiden Autorinnen geschrieben haben. Der kleine Leon erlebt in Ägypten der Jetzt-Zeit ein ganz besonderes Ferienabenteuer. Er begegnet Horus persönlich, einem Hauptgott der frühen Mythologie des Alten Ägyptens, der sich ihm als Falke zeigt. Mit ihm begibt er sich auf eine kleine Zeitreise des Alten Ägyptens. Lernt dort einen melancholischen Jungen und sein Geheimnis kennen, und kann seine Seele heilen. Ob er das alles nur geträumt hat?

Ein wundervolles Abenteuer für kleine Leserinnen und Leser ab 12 Jahre.

Gerne empfehle ich dieses Buch der kleinen Leserschaft weiter – ein wunderschönes Geschenk zum Geburtstag oder auch für zwischendurch.

Heidelinde Penndorf

(August 2024)









Sonntag, 4. August 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Hanna: Schatten der Liebe - Wilma Borghoff



Die Geschichten um die Zwillingsschwestern Nora und Helene sind interessant, sehr lebendig und aufregen. Dieses Mal geht es um Hanna, Helenes Tochter. In dieser Story treffen Welten aufeinander: Hochsensibel trifft Narzissten – charismatisch, charmant, erfolgreich, liebevoll und sexerfahren – ein Mann zum Wohlfühlen, ein Mann fürs Leben?

Weit gefehlt.

Die Geschichte beginnt kompliziert, ist in der Mitte traumhaft, doch von Hannas Seite schon mit Zweifeln überzogen. Die wundervolle Zweisamkeit bekommt erste Risse, weil eine Familienzusammenkunft zum Fiasko gerät und es endet letztlich mit einer emotionalen Explosion. Warnende mystische menschengroße Schatten verstärken Hannas Zweifel und doch ignoriert sie diese, weil sie das erste Mal in ihrem Leben der großen Liebe begegnet.

Die junge Frau zieht sich immer mehr von ihrer Familie und Freunden zurück, denn sie kennt das Geheimnis des Mannes, welches auch ihre Familie betrifft. Reden kann sie mit keinem darüber, da Hanna dieses Geheimnis nicht richtig einzuordnen vermag. Zu allem Übel verstärkt sich deshalb ihr Gedankenkarussell enorm und hält sie gefangen.

Gekonnt stellt die Autorin einen Bezug zum zweiten Teil der Familienserie her. Hanna beginnt aus ihrem Traum aufzuwachen, als Timos Baby entführt wird und die Großfamilie sich aufmacht, Entführer und Kind zu suchen.

Der Schleier der Verliebtheit wird heftig weggerissen, als sie erkennt, dass ihre große Liebe egoistisch ist, es nicht verwinden kann, wenn sich nicht alles um ihn dreht. Sein Selbstwert ist sehr gering, seine Gefühlsreaktionen sind heftig und reichen bis zur Selbstverletzung. Und dies, um Hannas Schuldgefühle zu wecken und Mitleid zu erregen und das alles sehr gut inzensiert, um die junge Frau an sich zu binden.

Seien Sie neugierig und lesen Sie diese interessante Geschichte, dann erfahren Sie auch, ob sein Plan gelingt.

Der lebendige, einfühlsame Schreibstil, die Entwicklung der Handlungsbreite, die lebendigen Charakter und die geschickte Einbeziehung der Story um Timos Baby, schenkten mir ein durchweg interessantes und spannendes Lesevergnügen.

Gern empfehle ich dieses Buch der Leserschaft weiter.

Heidelinde Penndorf

(August 2024)








Freitag, 2. August 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐Dr. Junkie - Berlin im Rausch: Band 1: Psychopharmaka und Alkohol; Band 2: Ecstasy; Band 3: Legal Highs - Stefan Schweizer



Stefan Schweizer ist vielen Leserinnen und Lesern als Autor spannender politischer Romane der Gegenwart bekannt. In seiner neuen Buchreihe widmet er sich jedoch einem ganz anderen Thema. Er hat eine ergreifende, starke Geschichte geschrieben, die unter die Haut geht, sich in der Seele festsetzt und mich mit Nachdenklichkeit zurückgelassen hat. Es ist eine fesselnde Story, deren Thema immer aktuell ist, wenn auch nicht mit dieser Klientel, denn es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Thema: Eine erschütternde Familiengeschichte um die Suchtproblematik eines Arztes. 

Eine Sucht/Abhängigkeit ist immer ein multifaktorielles Geschehen, was auch in dieser Story deutlich wird. 

Die Handlung beleuchtet:
  • Die überhöhte Wertigkeit der elitären Kreise.
  • Selbstüberschätzung und überbordende Kreditaufnahme für eigene Praxis und Eigentumswohnung.
  • Wachsenden Druck durch finanzielle Probleme.
  • Eine frigide Ehefrau, die sich hinter dem Bibelkreis versteckt.
  • Die Angst davor, das Gesicht zu verlieren.
  • Die Experimentierfreudigkeit seiner Tochter und deren Freund mit Drogen und die unabsehbaren Folgen.
  • Ergo, en masse Probleme und null Lösungen.
Ich war fassungslos, als ich am Ende der drei Kurzbände erkannte, dass es im ersten Teil wirklich um den Protagonisten Paul ging, der nun auf der Straße sein Dasein fristet – abhängig, süchtig, schmutzig und verkommen. In Teil II und III wird beschrieben, wie es so weit kommen konnte. Eine menschliche Tragödie, real nachempfunden durch ein fiktives Leben – ein Sturz in den Abgrund aus Abhängigkeit und Selbstaufgabe. Was geht in diesem Mann vor, der durch den Missbrauch psychotroper Substanzen so weit getrieben wurde, sich selbst so zu missbrauchen und zu zerstören – physisch und psychisch?

Ich habe Teil I bis III in einem Rutsch in der Nacht gelesen und danke dem Autor Stefan Schweizer für diese sehr nachdenkliche, spannende und lehrreiche Unterhaltung. Spannend geschrieben und gut recherchiert – sehr zu empfehlen. Der vierte Teil und hoffentlich weitere Teile der Geschichte werden im September veröffentlicht.

Heidelinde Penndorf

(August 2024)





Montag, 29. Juli 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Mode, Mond und blonde Pferde: Ein Krimi aus Südtirol - Viola Eigenbrodt



Ein charmanter, unterhaltsamer Krimi mit viel Südtiroler Lokalkolorit, imposanten, manchmal engstirnigen, wunderlichen und auch undurchschaubaren Charakteren und einer unglaublichen Komplexität. In dieser Kriminalgeschichte gibt sehr viele Informationen über die Antagonisten, Protagonisten und Ermittler, sodass ich manchmal den Faden verlor, aber auch wieder mitten unter ihnen zurückfand. Gekonnt hat die Autorin in dieser Geschichte auch ihre Liebe zu Büchern mit der Geschichte verknüpft, eine wunderbare Nuance der Zusammenfügung, auch in ihrer Arbeit als Autorin. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Spannung, Leichtigkeit, Humor und vie len zwischenmenschlichen Nuancen des Zusammenlebens. Sie führt über Ötzi, den Mann aus dem Eis, die Archäologie, die Pferdezucht und eine mysteriöse Vereinigung zum Motiv und zum Täter des Mordes.

Gern empfehle ich diesen letzten Teil der Merankrimi-Reihe der interessierten Leserschaft weiter und wünsche gute Unterhaltung.

Heidelinde Penndorf

(Juli 2024)








Freitag, 12. Juli 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐Luxor 192 Liebeserinnerungen an alte verwandte Seelen - Gabriela Alexandra Scharff



Das Buch beeindruckt mit einem gewaltigen Setting, das von Anfang bis Ende fesselnd, tiefgründig und berührend ist. Es zeichnet sich durch eine lebendige Darstellung und die faszinierenden Gegensätze zwischen europäischen und ägyptischen sozialen Welten aus.

Im Mittelpunkt stehen die Schicksale zweier Frauen, die spirituell und verbindend zueinanderfinden, durch ihre Liebe zu Ägypten vereint, aber letztlich an den Herausforderungen des ägyptischen Alltags scheitern und nach Deutschland zurückkehren müssen.

Die detailreichen Schilderungen von Ausflügen ins Tal der Könige, der reichhaltigen Geschichte und Kultur Ägyptens sowie die inspirierenden Besuche mystischer Tempel und die abenteuerlichen Nilfahrten haben mich begeistert. Dies repräsentiert jedoch nur die touristische Seite Ägyptens.

Ein ganz anderes Bild zeigt sich, wenn europäische Frauen aus Liebe nach Ägypten ziehen. Beide Frauen erlebten einen Kulturschock und lernten ein Ägypten kennen, das durch ein unzureichendes Sozialversicherungssystem geprägt ist. Deshalb stützt sich dort alles auf familiäre Unterstützung – das Prinzip der Großfamilie und die traditionelle Verbundenheit sind essenziell. Es ist zudem schwierig, sich gegen die Erstfrau eines Ägypters zu behaupten, insbesondere wenn eine europäische Frau unverheiratet mit ihm zusammenlebt. Hier hat die Sittenpolizei ein wachsames Auge, und Nachbarn sowie Freunde meiden das Haus, solange die Frau allein ist.

Die Leserinnen und Leser erhalten einen tiefen Einblick in das zwischenmenschliche Leben auf dem Land, das sich stark von unserem europäischen Modell unterscheidet. Auch die ägyptische weiße und schwarze Magie, die von der Pharaonenzeit inspiriert ist, spielt eine große Rolle in den Lebenswegen der Frauen. Diese schwarze Magie zwingt beide physisch und psychisch in die Knie und führt sie zu einem Neuanfang in Deutschland. Trotz der tiefen Verbundenheit zu Ägypten und seinen Menschen, aber auch die spürbare Verzweiflung, Angst und Resignation sind spürbar, als sie erkannten, dass allein die Liebe nicht ausreicht, um in diesem Land glücklich zu werden.

Die beiden Frauen kamen voller Begeisterung, Liebe und finanziell gut abgesichert nach Ägypten, kehrten jedoch seelisch gebrochen und nahezu mittellos zurück.

Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, dass die Autorin selbst eine dieser Frauen war, denn die Geschichte ist voller Leidenschaft und Tiefgang geschrieben.

Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter, Lernen sie die beiden Frauen kennen, die zwischen zwei Kulturen leben und wählen müssen

Heidelinde Penndorf

(Juli 2024)













Dienstag, 9. Juli 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐Die Nebel des Schweigens: Schwedenthriller - Fiona Limar & Leif Eklund



Der Thriller überzeugt mit einem sich immer weiter verstärkenden Spannungsbogen und mehreren Hintergrundgeschichten, die emotional sehr hoch angelegt sind und verschiedene Lebensschicksale beleuchten. Lebendige Charaktere führen uns durch ein komplexes und verzwicktes Labyrinth der verschiedenen Handlungsstränge.

Der mystische Ort ist gut gewählt, um den Thrill glaubhaft von Kapitel zu Kapitel ansteigen zu lassen. Psychisch ist der Thriller des Autorenduos hoch angesiedelt. Wir erleben eine junge Frau, deren Zukunfts- und Liebesträume wie Seifenblasen zerplatzen, weil zwei unterschiedliche Kulturen mit anderen Lebensweisen aufeinandertreffen. Tritt dann noch zusätzlich ein Ereignis ein, wird es um so schwieriger, sich aus der Situation zu lösen.

Die Leserschaft erfährt auch einen Einblick in die negativen Seiten der Influencer-Szene. Unter Druck, nach immer mehr Klicks, inszenieren sie irreversible Handlungen und gehen dabei manchmal auch zwischenmenschlich rücksichtslos vor. Die Hauptsache, im Mittelpunkt stehen, ist die Devise.

Der Überraschungseffekt in der Handlung ist jedoch die Enthüllung, wer die Morde begangen hat, und wie schwierig es ist, dissoziale, fanatische Persönlichkeiten zu erkennen und zu durchschauen.

Beim Lesen des Buchs hatte ich oft das Gefühl, dass die handelnden Personen sich nicht bewusst sind, ein hohes Risiko einzugehen, alles aufs Spiel zu setzen, was ihren Familien und ihnen selbst wichtig ist – sozusagen zwischenmenschlich Vabanque spielen.

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, denn es ist ein durchweg spannendes, interessantes und mitreißendes Lesevergnügen und noch dazu eines, mit einer überraschenden Auflösung. Seien sie neugierig auf diesen 10.Schwedenkrimi des Autorenduos, mit dem Ermittlungsteam um die Polizeiinspektorin Alva Claesson.

Heidelinde Penndorf

(Juli 2024)








Dienstag, 2. Juli 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ANKOMMEN ...!?: Wie schaffen wir das - Aeham Ahmad (Autor), Andreas Lukas (Autor)



Aeham Ahmad hat dem Autor Andreas Lukas seine Geschichte erzählt und der hat sie niedergeschrieben – erzählt in der Ich-Form des Pianisten. Aeham Ahmad ist bekannt als der Pianist (2014/15), der in den Trümmern des Flüchtlingslagers Jarmuk in Syrien den Menschen Mut und Hoffnung gab. Sein Lebenslauf in Deutschland begann im September 2015.

Er ist also kein Schutzsuchender/Einwanderer, wie wir sie zu Tausenden in Deutschland haben. Herr Ahmad ist in gewisser Weise privilegiert, sodass man seine Geschichte nicht mit anderen Flüchtlingslebensläufen vergleichen kann. Das zeigt sich auch im gewissen Maß in seiner aufgeschriebenen Lebensgeschichte, die er hier in Deutschland erlebte und erlebt.

Ihm standen nach gewissen Anlaufschwierigkeiten und indirekter Ausnutzung diverse Türen offen, die er auch dankend öffnete. Das ist verständlich, denn seine Frau und seine Kinder warteten natürlich darauf, nachgeholt zu werden, ebenso seine Eltern. Dennoch musste er anfangs auch mehrere Unterkünfte für Flüchtlinge nutzen, die Deutschland bereitstellt. Und dazu muss ich sagen, die waren, nach seiner Beschreibung zu urteilen, eindeutig unzumutbar.

Das ist wiederum bis zu einem gewissen Grade verständlich, da unser Land auf große Flüchtlingsströme personell, unterkunftsmäßig und finanziell gar nicht eingerichtet waren und es bis heute auch nicht sind. Die Bürokratie unseres Landes stellt für Asylsuchende/Einwanderer eine große Herausforderung dar. Das zeigt sich auch bei den Wartelisten zur Weiterbildung und bei den Deutschkursen.

Doch dem Pianisten streckten sich, ob seiner Bekanntheit, immer wieder offene Herzen und Hände entgegen. Und das ist auch gut so. So konnte er sich allmählich vom Jobcenter lösen, sich selbst als Künstler versichern, seine Frau und Kinder nachholen und als es in Syrien brenzlig wurde, auch seine Eltern.

Und was mit dem Herüberholen seiner Eltern für eine immense persönliche Verpflichtung entstand, darüber hatte ich bisher keine Kenntnisse. Er musste sich verpflichten, für eine gewisse Zeit den Lebensunterhalt seiner Eltern zu decken. Doch all das hat er geschafft, weil sein derzeitiges Management ihm genügend Auftritte besorgte. Er erspielte endlich ein finanzielles Plus, das ihm ermöglichte, seine Familie zu versorgen und ihnen auch ein Zuhause zu ermöglichen, in dem alle zusammen glücklich zusammenleben können. Trotz Coronazeit haben sie es gemeinsam geschafft, denn auch seine Frau hat Arbeit gefunden.

Im Hinblick auf die Fragen, die er am Ende des Buches an sich selbst richtet, kann ich zustimmend sagen: ja er hat alles richtig gemacht. Seine Eigeninitiative ermöglichte ihm vieles. Unter anderem ein bisher gutes finanzielles Standbein und er erreichte für seine Familie und sich selbst fast Unmögliches.

Obwohl er derzeit nicht in der Lage war, perfekt Deutsch zu lernen, wird dies durch seine englische Sprache, die fast jeder versteht, kompensiert.

Aeham Ahmad handelte und handelt nach der Devise: Kopf hoch und nie die Hände – niemals aufgeben, denn es gibt immer einen Weg.

Das Buch hat mich nachdenklich, auch mit einigen AHA-Effekten zurückgelassen; es erweitert den gedanklichen Horizont und vermittelt Eindrücke, die wahrscheinlich in der Öffentlichkeit nicht oft geteilt werden.

Ich empfehle dieses Buch gern weiter.

Heidelinde Penndorf

(Juli 2024)







Mittwoch, 26. Juni 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Das Emu Su und der Traum vom Fliegen - Günter Rüffer



Gelungene kreative positive Affirmationen, verpackt in dieser wundervollen inspirierenden Geschichte, um das Emu Su vermittelt den Kindern die gewichtige Botschaft, dass jedes Kind in seinem Wesen wertvoll und einzigartig ist. Es ist eine Geschichte zum Vorlesen und selbst Lesen. Sie kann Kindern helfen, ihr Selbstwertgefühl und ihre Resilienz zu stärken. Eltern können nach dem Vorlesen, so meine Meinung, mit ihren Kindern darüber sprechen und auch spielerisch und gemeinsam die Stärken ihrer Kinder herausarbeiten.
Ich empfehle dieses liebevoll illustrierte Kinderbuch sehr gern weiter. (Illustrationen von Kristina Plenter)

Es weckt die Aufmerksamkeit, dass jedes Kind anders und deshalb einzigartig zugleich ist. Und gleichzeitig wird durch die Geschichte erklärt, dass die Akzeptanz des Andersseins wichtig ist, um gemeinsam und miteinander und nicht einsam und gegeneinander durchs Leben zu gehen.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2024)






Dienstag, 18. Juni 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ REISPREIS - Dietmar Cuntz



Dietmar Cuntz versteht es immer wieder, seine Kriminalgeschichten charmant, mit leichtem Humor und spannend zu erzählen. So auch in diesem komplizierten Fall, in dem mehrere zwischenmenschlich komplizierte Verhältnisse aufgedeckt werden und sich dadurch der Kreis der Verdächtigen immer mehr erweitert.

Nicht ist, wie es scheint, und führt Bintje und ihren neuen Kollegen Nico oft auf Spuren, die rätselhaft alle miteinander verbunden scheinen. Sie und ihr neuer Kollege finden schnell zu einer gemeinsamen Arbeitsweise und stehen als Team zusammen. Schade finde ich, dass die Glückskekse weniger zum Einsatz kommen. Den Grund dafür erfahren Sie im Buch.

In diesem Kriminalfall gibt es mehrere soziale Schicksalsgeschichten, die in ihrer Vielfalt berühren, miteinander verbunden scheinen und letztlich zum Täter führen. Die Auflösung dieses Falls und wer nun wirklich der Täter war, hat mich vollkommen überrascht.

Dietmar Cuntz versteht es ausgezeichnet, seine Leserschaft auf falsche Wege zu locken. Es gibt in diesem Krimifall des Autors noch eine Geschichte am Rande, mit einem gesellschaftspolitischen Inhalt, die mich nachdenklich stimmt.

Gern empfehle ich das Buch der Leserschaft weiter, es hat mir eine sehr abwechslungsreiche, nachdenkliche und auch manchmal amüsante Lesezeit geschenkt.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2024)








Sonntag, 16. Juni 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Der Schein trügt - Marion Krafzik



Die Geschichte hat mich sehr beeindruckt, fast umgehauen. Die Autorin führt uns in eine wundervoll beginnende Liebesgeschichte. Da haben sich zwei Seelenpartner gefunden, dachte ich. Doch weit gefehlt. Das Blatt wendet sich schon nach ein paar Wochen. Die Leserschaft erlebt die Grausamkeit einer toxischen Beziehung, die von perfiden Manipulationsstrategien durchdrungen ist. Emotionale Gewalt ist an der Tagesordnung. Das Urvertrauen der Protagonistin in ihre eigenen Wahrnehmungen erfährt eine fundamentale Erschütterung und wird fast zerstört. Die für sie konstruierte, manipulierte Wirklichkeit hüllt sie fast ein und lähmt sie in ihrem Denken.

Doch ihr Kampfgeist wird durch eine unerwartete Warnung geweckt. Trotz vieler verinnerlichter Zweifel findet sie zu sich selbst zurück. Auch die tiefe zwischenmenschliche, liebevolle, freundschaftliche Verbundenheit zu ihren Freunden hilft ihr, sich wieder selbst zu finden und zu stabilisieren. Sie fängt an, sich zu wehren, ist darin ihrem Partner fast ebenbürtig. Aber nur fast. Im letzten Drittel der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse. Die Thriller-Effekte erreichen eindrucksvolle, fast nicht auszuhaltende Höhepunkte. Wie die Geschichte ausgeht, lesen Sie am besten selbst.

Ein Buch, das sich auf zwei Themen konzentriert, die viel zu selten an die Öffentlichkeit gelangen – Gaslighting und Narzissmus. Marion Krafzik hat ausgezeichnet recherchiert und die Themen durch diese Geschichte genau auf den Punkt gebracht. Inhaltlich und thematisch wirkt das Buch ziemlich stark und lange nach – psychologischer Missbrauch ist gefährlich und wir als Leserinnen und Leser sollten über die Methoden und Anzeichen Bescheid wissen. Denn mit beiden Themen kann man sowohl beruflich als auch privat konfrontiert werden.

Danke, Marion Krafzik für dieses Buch.

Ich empfehle das Buch sehr gern weiter, es ist sehr spannend und aufschlussreich und weckt auch die Achtsamkeit in uns.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2024)









Freitag, 14. Juni 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Dream of Orchids: Liebesroman - Jes Schön

Nach dem Prequel nun der Liebesroman und was für einer. Die Leserschaft erlebt ein wahres Gefühlskarussell – jede Buchseite eine emotionale Wucht.

Jen und Jack – zwei sehr ausgeprägte und liebenswerte Charaktere und Freunde für immer. Doch dann kommt alles anders. Die Liebe mischt sich ein und Jen verweigert sich ihr. Ihr Leben steht plötzlich Kopf. Ihre Psyche schlägt Purzelbäume und ihre posttraumatische Belastungsstörung katapultiert sie mit Flashbacks zurück in ihre Kindheit. Und die war toxisch, Lieblosigkeit und Aggressionen waren an der Tagesordnung.  

Jen ist vollkommen verunsichert. Warum sollte Jack sie plötzlich lieben, ausrechnet sie, eine Frau, die in einem Milieu aufgewachsen ist, das lieber verborgen bliebe? Sie vertraut nicht, weil sie seelisch noch in ihrer Vergangenheit feststeckt, für die sie allerdings keine Verantwortung trägt.

Freundschaft und unverbindlicher Sex ja, doch Liebe nein. Bis der Tag kommt, der alles verändert. Jen und Jack – Alles gut? Eben nicht! Beide machen grobe Fehler und Missverständnisse führen sie immer weiter auseinander.

Doch als unter dramatischen Umständen das kleine große Glück beide beschenkt, scheinen sie sich wieder anzunähern, bis eine ganz große Emotionsexplosion sie für immer zu trennen scheint. Gern hätte ich die beiden mal kräftig geschüttelt, damit sie zur Vernunft kommen, doch wie immer sind wir als Leserinnen und Leser nur Zuschauer des Geschehens. 

Wollen Sie wissen, ob es so bleibt und auch die diversen Dazwischen-Zeiten erfahren?

Dann lesen Sie das Buch, es hat mir eine aufregende, emotionale, bildhafte und sehr interessante Lesezeit geschenkt. 

Heidelinde Penndorf

(Juni 2024)

 



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Montag, 10. Juni 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Jolanda und Kirsten - Regina Rothengast



Ich bin absolut begeistert und auch beeindruckt von diesem Roman. Ich habe gelacht, geschmunzelt und auch geweint. Es ist eine atmosphärisch dichte und äußerst fesselnde Geschichte voller Feinsinn, Empathie, Humor und Melancholie. Sie zeigt, wie eng Liebe, wahre Freundschaft, Achtung, grenzenloses Vertrauen, Respekt und Loyalität miteinander verknüpft sind und der Schlüssel ist, für die Wohlfühlmomente des Lebens und ebenso für die orkanartigen Lebensstürme, die das Leben für immer verändern können.

Der Roman ist in weiten Teilen von tiefenpsychologischen Aspekten geprägt. Er zeigt auf, wie es ist, wenn sich von jetzt auf gleich das ganze Leben ändert, und der Schicksalsschlag so immens ist, dass die Lust auf das Leben einer großen Traurigkeit weicht, aus der es schwer ist, wieder herauszufinden.

Jolanda, eine Protagonistin im Buch, der all das geschehen ist, hat es geschafft, aus diesem ziemlich tiefen Tal wieder in das Leben zurückzufinden. Trauerbewältigung, eine erprobte und sehr verbundene Freundschaft, auch die Liebe und Selbstliebe, die fast erstickt wäre, und ein horrendes Ziel vor Augen, haben ihr herausgeholfen. Und sie merkt plötzlich, wie schön es ist zu leben, zu lieben, zu lachen und sich diversen Herausforderungen zu stellen.

Die Protagonisten sind lebensnah und lebendig gezeichnet und der flüssige, lebendige und bildhafte Schreibstil der Autorin schenkte mir ein turbulentes und einfühlsames Kopfkino, zumal Regina Rothengast es versteht, Ihren Schreibstil situationsangepasst sehr fein zu nuancieren.

Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter, es schenkte mir eine spannende, kurzweilige und auch sehr emotionale Lesezeit.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2024)








Dienstag, 4. Juni 2024

⭐neue Leseempfehlung:⭐ Deutschland und die Demokratie - Rainer Andreas Seemann



Das Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen. Es ist eine kritische Betrachtung von außen auf den Zustand unserer Demokratie in Deutschland. Wir, die wir in Deutschland leben, nehmen es oft als gegeben hin, werden sozusagen betriebsblind, erkennen manchmal nicht, dass unsere Demokratie gerade in einer Krise steckt.

Doch der Autor legt den Finger in die Wunde und sorgt beim Lesen mit seinen Worten für AHA-Effekte, zustimmendes Nicken und auch für einige Fragezeichen, die ich dann gegoogelt habe.

Sei es die Verschuldung unseres Landes, auch die Sachlage der freien Meinungsäußerung und auch die ansteigende Politikverdrossenheit. Es ist nicht alles gut in unserem Land und das wird vermehrt sichtbar. Ein Blick von außen bringt mich wirklich zum Nachdenken. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was der Autor anspricht, aber einigen Punkten stimme ich zu.

Vor allem muss es in einer Demokratie möglich sein, die Argumente der „Andersdenkenden“ zu akzeptieren solange sie nicht extremistisch sind. Denn die Meinungsvielfalt ist es, die eine Demokratie auszeichnet

Gern empfehle ich das Buch weiter, es ist richtig und auch wichtig, zu lesen, wie der Blickwinkel auf unser Land von außen aussieht.

Heidelinde Penndorf

(Juni 2024)