Was für eine Story! Drei Skatbrüder, die mehr verbindet als nur das Kartenspiel: Sie generieren Einnahmen am Staat vorbei – und das im großen Stil. Herbert H. T. Osenger versteht es meisterhaft, mit seiner Leserschaft zu spielen, rüttelt an unseren Gefühlen und fordert unsere Wahrnehmung heraus. Wieder einmal sind wir nur Zuschauer in einem Buch, das so nah an der Wahrheit des Lebens spielt – zumindest in bestimmten Kreisen. Die sich überschlagenden Ereignisse können wir nicht beeinflussen, so sehr wir es uns manchmal wünschen würden.
Die Thrillelemente im Buch erinnern mich an Klassiker wie „Das Haus der Lady Alquist“ mit Ingrid Bergman oder „Mitternachtsspitzen“ mit Doris Day – Filme, die ihre Zuschauer herausfordern und mit ihren Ängsten spielen. Osenger beherrscht dieses subtile Spiel ebenfalls: Er bringt uns zum Nachdenken, rüttelt an unseren Gefühlen und lässt uns sogar am Verstand eines Protagonisten zweifeln. Zwei der Skatbrüder stellen ihre eigenen Interessen über die langjährige Freundschaft – und unser Hauptprotagonist steht am Ende völlig allein da. Das Buch endet mit einem echten Aha-Effekt.
Ich empfehle „Skatrunde“ sehr gern weiter – es ist so spannend, dass man einfach immer weiterliest: Noch eine Seite, und noch eine, bis man plötzlich auf der letzten Seite angekommen ist.
Heidelinde Penndorf
(Juni 2025)
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