Ein kurzweiliger Unterhaltungsroman, mit kontrastreichen Überraschungsmomenten. Der Titel ist Programm. Im Mittelpunkt eine junge Frau, deren Privat – und Berufsleben ziemlich chaotisch verläuft. Interessant, wie die Autorin in der Handlung dem Thema Mobbing am Arbeitsplatz Raum gibt und ebenso auf die Schlankheitswahn-Norm eingeht. Sarkastisch und auch einfühlsam wird beschrieben, wie beides im Leben der Hauptprotagonistin die Oberhand gewinnt, ihr Leben sich danach ausrichtet und ihr Selbstwert am Boden liegt. Und dann sind da noch zwei Beziehungskisten, die vor sich hinplätschern, fast bis zum Ende der Handlung und erst dann fällt die Entscheidung.
Der Weg zur Selbstfindung der jungen Frau ist ein holpriger, wie oft auch im richtigen Leben. Am Ende der Geschichte erkennt sie ihren ganz persönlichen Wert, weiß, was sie will und findet zur Liebe und zu ihrem ganz persönlichen Glück. Die Story ist auch die einer stabilen Freundschaft – helfend, unterstützend, beratend – füreinander da sein und zeigt auf, wie wichtig Vertrauen und gegenseitige Akzeptanz im zwischenmenschlichen Miteinander sind. In der Ich-Form der jungen Frau geschrieben, fast wie ein kleines Tagebuch, erzeugt diese Schreibweise persönliche Nähe zur Leserschaft, ein Gefühl von Vertrautheit beim Lesen.
Die Autorin führt uns voller Leichtigkeit, oft gefühlvoll und manchmal leicht sarkastisch durch die Handlung. Doch ich hätte mir mehr Tiefe einzelner Charaktere gewünscht und ein paar Seiten mehr, weil im letzten Drittel des Buchs, überstürzt durch die Handlung gerannt wird. Auch wenn die Handlung, wie aufgezeigt, vom Aufbau her, nicht ganz perfekt ist, empfehle ich das Buch gerne weiter. Es werden Themen in die Handlung einbezogen, die unser aller tagtägliches Leben betreffen und die Leserschaft trifft auf eine sehr interessante und sympathische Hauptprotagonistin.
Heidelinde Penndorf
(Oktober 2021)
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