Der Krimi ist skurril, unkonventionell und mysteriös, in vielen Teilen düster und in seiner Eigenwilligkeit überaus spannend.
Der Autor gibt uns Einblicke in das tiefe Gefühlsleben der Protagonisten. Fast jede der Personen hat negative psychologische Brüche und Narben auf der Seele. Sie sind gezeichnet durch das mächtige Gefühl psychischer Macht- und Ausweglosigkeit. Und dann ist da der Funke im Denken – sich befreien, zurückschlagen wollen – plötzliche zündende Explosion, impulsives Handeln – Opfer wurden plötzlich zu Tätern. Bloß nicht nachdenken darüber, wegschieben, sich nicht auseinandersetzen müssen, mit sich selbst. Das Traumata, was dem befreiten ICH, dem Leben danach entgegenstand, wurde unterdrückt. Der Autor beschreibt das sehr gut mit einer alten Reiterweisheit: ›Man muss gleich wieder aufsteigen.‹
Gruselig, diese dunkle Seite des ICHS.
Interessant ist auch die Erzählweise der Handlung – manchmal ist sie in Rückblenden, auch aus verschiedenen Blickwinkeln und manchmal in Vorblenden wiedergegeben. So erfährt die Leserschaft viel über das sozial zwischenmenschliche Miteinander der verschiedenen Personen. Die einzelnen Handlungsstränge sind mit schwarzem Humor durchzogen und laufen auf ein überraschendes Ende zu, welches ich nicht erwartet hätte.
Ein unterhaltsamer und ungewöhnlicher Krimi, nicht nur für Frauen, einer, der manchmal in der Detailbeschreibung auch schockt.
Ich empfehle das Buch sehr gerne allen Krimifreunden weiter.
Heidelinde Penndorf
(Mai 2020)
Hört sich sehr interessant an.
AntwortenLöschenMal sehen ob ich auch irgendwann mal das lesen werde.
Hallo WildStier, kann ich wirklich empfehlen :)
LöschenWeißt Du, ich lese lieber statt TV zu schauen - ist oftmals interessanter :)