Die Autorin schafft es immer wieder, mich zu beeindrucken. Das Buch ist eine emotionale Wucht, allein schon wegen des Themas und auch weil man der Hauptprotagonistin sehr nahekommt. In Rückblicken erleben die Leserinnen und Leser, diverse Szenen, die unter die Haut gehen, die noch lange nachwirken.
Worum geht es im Buch: Es geht um eine psychisch-emotionale Erpressung für das JA-Wort eines Eheversprechens und um sexuellen Sadismus gepaart mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung. Beides eine große Herausforderung für die Leserschaft, denn sie sind zu hilflosen Zeugen degradiert, die nicht helfend und schützend eingreifen können. Jes Schön reizt das aus, bis fast zum Ende der Geschichte, denn auch nach dem Tod des Psychopathen geht das Martyrium weiter, nur auf andere Art und Weise. Fast wäre die Hauptprotagonistin daran zerbrochen, wenn da nicht gute Freunde, eine neue Liebe, ihre Tochter gewesen wären und ein gedachter Feind wird plötzlich zum schützenden Freund.
Sehr expressive und sich entwickelnde Charaktere, die bildhafte Beschreibung des diversen Leidensortes und die denkwürdig eindrucksvolle Schreibweise runden die Geschichte ab und machen sie zu einem Leseerlebnis, was lange nachhallt und man wahrscheinlich nie vergisst.
(Es besteht allerdings Triggergefahr für empfindsame Leserinnen und Leser, die mit sexuellem Sadismus gepaart mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung schon einmal in Berührung gekommen sind oder ähnliche Erlebnisse hatten)
Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, es ist ein besonderes Leseerlebnis, eines mit einer großen emotionalen Wucht.
Heidelinde Penndorf
(April 2023)
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