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Dienstag, 12. April 2022

⭐neue Leseempfehlung⭐: Mainhattan Krimi 12: b-ebene - Dietmar Cuntz



Ein Krimi, der viele psychologische Aspekte anspricht und ihnen nachgeht. Was kann passieren, wenn ein Täter die Verantwortung seines Tuns verdrängt, aus Angst, sich einzugestehen, dass seine Unachtsamkeit Menschenleben auslöschte und auch aus Angst, dafür Verantwortung übernehmen zu müssen? Da können Überlebende zu Tätern abgestempelt werden, obwohl sie keine sind.

Diese psychologische Selbstverleugnung des eigenen ICHS, mit allen Aspekten, die dazugehören, kann so weit gehen, dass der eigentliche Täter sich als Opfer inszeniert und dies seine ganz eigne verdrehte Wahrheit wird. Seine Tat verdrängend, sollen andere dafür auf mörderische Weise büßen und sie auf diese Weise sühnen. Was für eine kranke Psyche!

Der Delinquent hat sich ein kleines Netzwerk von Handlangern zugelegt, die geldhungrig ihm zu Willen sind, bis einigen ihr soziales Gewissen schlägt. Dadurch entstehen verzwickte und verzweigte Ermittlungswege und auch Gefahren für Ermittler und Opfer, die von Deutschland ausgehend, bis nach Bulgarien und Belgien führen. So erfahren die Leser auch ein wenig die sozialen Gegebenheiten und Möglichkeiten der beiden Länder.

››b-eben‹‹ – ein gut gewählter Titel für den Krimi, denn nur durch die Aufdeckung komplizierter Beziehungsebenen, kommt man der Tätergruppe und letztlich einer für mich überraschenden Täterperson auf die Schliche.

Ein unverwechselbarer Dietmar Cuntz-Krimi, denn die Leserschaft erfährt nicht nur eine spannende Story, mit sehr lebendigen Charakteren, sondern auch viel über das Familienleben der beiden Ermittler.

Dietmar Cuntz beschreibt sehr anschaulich, welche privaten Hürden sich auftun, wenn Mann und Frau mit Handicap plötzlich Eltern werden. Welche Herausforderungen kommen da körperlich und auch psychisch auf das Elternpaar zu? Und wie können Sie mithilfe der Großeltern und sozialer Einrichtungen gemeistert werden? Diese Kombination aus Krimi und des zwischenmenschlichen, sozialem Hintergrunds, finde ich beeindruckend gelungen.

Gern empfehle ich das Buch weiter. Prädikat lesenswert.

(April 2022)






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