Die Geschichte hat mich tief berührt, sie geht unter die Haut. Sehr sanft und empathisch hat Katharina Lindner die Leserschaft an die Auflösung der sehr emotionalen Handlung herangeführt. Es geht um die Verletzung des Urvertrauens, um unsichtbare Narben, die immer wieder aufbrechen, es geht um eine verletzte Seele, deren Schreie man nicht hört, weil sie stumm bleibt und es geht um ein Trauma, dessen Ursprung in der Opferrolle einer jungen Frau liegt, die daran gewöhnt ist, zu tun, was andere ihr nahelegen, manchmal sogar befehlen. Es geht auch um fehlende Wertigkeit, um fehlende Achtung, fehlenden Respekt in der Partnerschaft, in welcher die anfängliche Liebe plötzlich in Prestige, Anerkennung im Außen und finanzielle Sicherheit wechselt.
Wenn das Ganze eskaliert, kann es passieren, dass man sich zwischenmenschlich von seinem bisherigen seinem sozialen Umfeld entfernt, sich der Nähe derer entzieht, um Abstand zur ausstrahlenden Negativität zu erlangen. Die Leserschaft erlebt sehr nah eine junge Frau, die sich ihre ganz eigene Welt zusammenbaut, in welcher sie Achtung, Respekt, wahre Freundschaft, Anerkennung, Geborgenheit und Liebe erfährt. In der Handlung steht der Hauptprotagonistin ein charismatischer Partner zur Seite, der sie liebevoll und auch empathisch herausfordernd wieder zu den Büchern und der Kunst führt.
Was für eine hochsensible Handlung, voller Weisheit, Liebe und Lebensmut. Ein Buch dessen Magie bewirkt, das Worte und Sätze zu Bildern werden, die mich beim Lesen begleiteten.
Um das alles zu fühlen und zu spüren, liebe Leserinnen und Leser, müssen Sie das Buch selbst lesen.
Danke für dieses Buch Katharina Lindner!
Prädikat: Sehr zu empfehlen
Heidelinde Penndorf
(Mai 2021)
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